Switch Mode

Kapitel 182 Die letzten Sechs

Kapitel 182 Die letzten Sechs

Nate drehte sich zu Madison um, sein Gesichtsausdruck angespannt, aber gefasst. „Nimm Alice und hol Bella“, wies er sie bestimmt an. „Ich kümmere mich hier um alles.“

Madison nickte und packte Alice am Handgelenk. Ohne zu zögern verschwand sie und teleportierte die beiden in einem violetten Energieflacker weg. Nun allein, holte Nate tief Luft und blickte auf die Straße hinunter.
Da es keinen Grund mehr gab, seine Fähigkeiten zu verbergen, beugte er leicht die Knie, bevor er sich vom Dach stürzte. In dem Moment, als seine Füße den Boden berührten, spannten sich seine Muskeln an und er schoss nach vorne, sprintete durch die leeren Straßen. Er vermied es, seinen Blitz einzusetzen, da er wusste, dass dies unnötige Aufmerksamkeit erregen würde, aber auch ohne ihn war er schnell – er huschte wie ein Geist am Morgen an Gebäuden und Autos vorbei.
Der Anblick eines schwarzen Lieferwagens, der vor seinem Haus stand, ließ seinen Magen zusammenziehen. Er war identisch mit dem vor Madisons Haus. Sein Herz pochte. Waren sie schon drinnen? War er zu spät? Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, aber er zögerte nicht.
Ohne eine Sekunde zu zögern, verschwand er von seinem Platz und tauchte im Handumdrehen in seinem Schlafzimmer wieder auf. In dem Moment, als er eintrat, rutschte er über den Holzboden und kam abrupt zum Stehen, während seine Augen durch den Raum huschten.

Der Anblick, der sich ihm bot, war schockierend.

Sera’s schattenhafte Tentakel schlängelten sich über die Wände und die dunkle Masse umschlang mehrere Männer in taktischer Ausrüstung.
Sie waren mumifiziert, ihre Körper vollständig gefesselt, ihre Waffen nutzlos gegen die pechschwarze Dunkelheit, die sie bereits erfasst hatte. Die Luft war erfüllt vom Geruch von Angst, Schweiß und etwas anderem – etwas Unnatürlichem. Nates Augen weiteten sich, als er sich zu Sera umdrehte, die mit verschränkten Armen dastand, ihr Gesichtsausdruck unlesbar.

Sie begegnete seinem Blick und zuckte nur mit den Schultern. „Sie haben zuerst geschossen.“
Nate atmete scharf aus, sein anfänglicher Schock ließ nach, als er ihre Worte verarbeitete. „Dann haben sie bekommen, was sie verdient haben.“

Er machte einen Schritt nach vorne, sah sich im Raum um, bevor sein Blick wieder auf Sera fiel. „Wo ist meine Mutter? Wo ist Cleo?“
Fast wie auf Kommando trat seine Mutter aus Seras Schatten hervor, ihr Gesichtsausdruck ruhig – zu ruhig. Nate war fassungslos. Es zeigte sich keine Angst, kein Schock in ihrem Gesicht. Stattdessen sah sie ihn mit derselben Wärme an, die sie immer ausstrahlte, als wäre der Anblick von Männern, die von lebender Dunkelheit verschlungen wurden, nur ein weiteres normales Ereignis in ihrem Leben.
Er starrte sie mit leicht geöffnetem Mund an. „Seit wann … weißt du davon?“

Seine Mutter lächelte, ein Lächeln, das sowohl Verständnis als auch Geheimnisse verriet. „Sera hat es mir gesagt“, gab sie mit fester Stimme zu. „Aber darüber können wir später reden. Jetzt musst du weg, bevor noch mehr von ihnen kommen.“

Nate biss die Zähne zusammen und zögerte. „Was ist mit dir? Ich kann dich doch nicht einfach …“
Seine Mutter trat einen Schritt vor, fasste sein Gesicht sanft mit beiden Händen und unterbrach ihn. „Mir wird nichts passieren. Du musst dich darum kümmern, dass du in Sicherheit bist.“

Seine Kehle schnürte sich zusammen. Er wollte widersprechen, protestieren, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass sie Recht hatte.

„Keine Sorge“, fügte Sera hinzu. „Ich sorge dafür, dass es so aussieht, als wären diese Typen nie hier gewesen.“
Sie hielt ihr Versprechen: In dem Moment, als Nate sich umdrehte, hörte er, wie Schatten sich bewegten und alles verschluckten, was sich ihnen in den Weg stellte. Als er sich wieder umdrehte, war der Raum makellos – keine Leichen, keine Waffen, keine Anzeichen dafür, dass hier jemals jemand gewesen war. Es war unheimlich, wie effizient Sera alle Spuren beseitigt hatte.

Nate holte tief Luft, zog seine feuchte Nachtwäsche aus und schlüpfte schnell in bequemere Kleidung. Er hatte keine Zeit zu verlieren.
Als er sich eine Jacke über die Schultern warf, sah er, wie Sera Cleo an der Schulter berührte, und im nächsten Moment verschmolz das kleine Mädchen mit der Dunkelheit und verschwand in Seras Schatten.

Nachdem alles an seinem Platz war, gingen Nate und Sera zur Haustür. Der schwarze Van stand immer noch da. Sie mussten sich beeilen.
Sera setzte sich auf den Fahrersitz, was Nate überraschte, während er auf die Beifahrerseite kletterte. Seine Muskeln waren angespannt, seine Gedanken rasten. „Erster Schritt?“

Sera startete den Motor, ihre Stimme war fest. „Weg mit dem Auto.“

Als das Fahrzeug vom Bordstein wegrollte, warf Nate einen letzten Blick auf sein Haus im Rückspiegel.

Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Nate behielt Sera im Auge, die das Lenkrad umklammerte, während das Sonnenlicht von ihren zarten Gesichtszügen reflektiert wurde. Die Morgenluft draußen war voller Spannung, aber im Auto herrschte eine seltsam ungezwungene Stimmung. Nach allem, was gerade passiert war, nach dem Hinterhalt und der Flucht, fuhr Sera, als wäre es ein ganz normaler Tag.

Nate hob eine Augenbraue. „Wo hast du überhaupt das Fahren gelernt?“

Ohne den Blick von der Straße zu nehmen, antwortete Sera mit monotoner Stimme: „YouTube.“

Nate drehte ungläubig den Kopf zu ihr. „Was?“

„Hast du mich nicht gehört?“ Sie passte ihren Griff am Lenkrad an und lenkte das Auto sanft um eine Kurve. „Ich habe mir ein paar Tutorials angesehen. Es ist gar nicht so schwer.“
Nate blinzelte. Es war nicht das erste Mal, dass ihm das auffiel – Sera lernte unnatürlich schnell. Zu schnell. Wenn sie etwas einmal gesehen hatte, konnte sie es fast immer nachmachen. Ob es nun Autofahren, der Umgang mit einer Waffe oder sogar das Knacken von Schlössern war, sie passte sich mit unnatürlicher Leichtigkeit an. Er hatte ihre Fähigkeit, Schatten zu manipulieren, mit eigenen Augen gesehen, aber jetzt begann er zu glauben, dass ihre Talente noch darüber hinausgingen.
Er schüttelte den Kopf und beschloss, sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren. „Wir sollten fast am Abwurfpunkt sein.“

Sera nickte und fuhr noch ein paar Minuten schweigend weiter, bevor Nate auf einen Feldweg deutete, der zu einer steilen Klippe führte. Sie hatten den Ort erreicht – einen abgelegenen Platz mit Blick auf die tosende Brandung. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und warf goldene Wellen über die endlosen Wellen.
Es war der perfekte Ort, um alle Beweise zu beseitigen.

Als sie aus dem Auto stiegen, schlug ihnen die Luft wie eine kalte Ohrfeige entgegen. Der Wind heulte durch die offene Landschaft und trug den Geruch von Salz und Erde mit sich. Sera zog ihre Kapuze enger um sich, während Cleo, die neben ihr stand, sich die Arme rieb, um sich zu wärmen. Nate schien das jedoch kaum zu bemerken.
Er ging hinter das Auto und drückte beide Hände gegen den Kofferraum. Mit gleichmäßigem Atem drückte er. Das Auto rollte nicht nur vorwärts – es glitt praktisch dahin, als würde es nichts wiegen. Seras Augen weiteten sich leicht. Sie wusste, dass Nate schnell war, aber sie hatte ihn noch nie so seine rohe Kraft einsetzen sehen, nicht ohne seinen Blitz oder sein Feuer. Selbst ohne seine Fähigkeiten war er immer noch etwas Übermenschliches.
Cleo, die mit großen Augen zugesehen hatte, grinste plötzlich. „Hast du gerade ein ganzes Auto eine Klippe hinuntergeschoben?“ Ihre Stimme war voller kindlicher Verwunderung. „Das war supercool.“

Nate grinste und wuschelte ihr durch die Haare, woraufhin sie protestierend quietschte.
Ein lautes Platschen hallte von unten herauf, als das Auto unter den Wellen verschwand und von der Dunkelheit des Ozeans verschluckt wurde. Nachdem die Beweise beseitigt waren, wandte sich Nate wieder Sera zu. „Was ist mit den Leichen?“

Sera, wie immer ganz ruhig, neigte ihren Kopf leicht in Richtung des nun verschwundenen Fahrzeugs. „Schon drin.“
Nate nickte zustimmend. Sie hatte an alles gedacht. Keine Spuren, keine losen Enden. Es war fast beunruhigend, wie effizient sie in solchen Dingen war.

Nachdem die Unordnung beseitigt war, atmete Nate aus und blickte zurück zum Horizont. „Okay, als Nächstes müssen wir uns mit den anderen treffen. Wir müssen uns beeilen.“

Sera zog ihre Kapuze über den Kopf und stellte sich neben ihn. „Einverstanden. Wo fangen wir an?“
Nate ballte die Fäuste. „Madison und Alice holen Bella. Wir treffen uns wieder mit ihnen und überlegen uns dann, was wir als Nächstes tun. Was auch immer auf uns zukommt, wir rennen nicht mehr weg.“

Sera grinste leicht. „Klingt spannend.“

Nate warf einen letzten Blick auf die nun leere Klippe und wandte sich dann der Straße zu.


Nate klopfte an die Tür von Jacks Labor und ging in Gedanken alles durch, was passiert war. Er war sich sicher, dass Madison hierherkommen würde. In dem Moment, als die Tür quietschte, schlüpfte Cleo als Erste hinein und huschte an Jack vorbei, als gehörte ihr der Ort. Nate und Sera folgten ihr dicht auf den Fersen, ihre Gesichter angespannt.
Im Raum stand Madison neben einer von Jacks überfüllten Werkbänken, die Arme verschränkt, während sie die beiden musterte. Als ihr Blick auf Cleo fiel, huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen.

„Hey, Cleo“, begrüßte sie sie herzlich.
Aber Cleo zögerte. Ihre großen Augen huschten zu Madison und dann schnell wieder zu Sera. Ohne ein Wort zu sagen, eilte sie hinter ihre Schwester, klammerte sich an deren Kleidung und spähte vorsichtig hervor. Es war klar, dass sie sich nicht gut an Madison erinnerte – schließlich hatte sie sie erst einmal gesehen.

Nate atmete tief aus und richtete seine Aufmerksamkeit sofort auf Jack. „Wo ist Ray?“, fragte er mit dringlicher Stimme.

Jacks Miene verdüsterte sich. Er schüttelte langsam den Kopf. „Sie haben ihn erwischt. Sie haben alle erwischt.“

Für einen Moment war es still im Labor. Jacks Worte lagen schwer wie Blei in Nates Brust.

„Die Einzigen, die noch übrig sind, sind wir.“
Nate runzelte die Stirn. Das ergab keinen Sinn. „Wie?“, fragte er. „Woher wissen sie das überhaupt? Wie haben sie uns so schnell gefunden? Und vor allem – wie zum Teufel haben sie sie gefangen genommen?“

Jack antwortete, indem er etwas aus seinem Gürtel zog. Eine glatte, mattschwarze Pistole. Das gleiche Modell, das die bewaffneten Männer in Nates Haus getragen hatten. In dem Moment, als Nate sie sah, schlug sein Instinkt Alarm.
Bevor er reagieren konnte, hob Jack die Waffe und drückte ab.

Die Zeit stand still.

Es war reiner Instinkt. Nates Verstand reagierte, bevor er Zeit hatte, zu begreifen, was geschah. Er spürte, wie alles langsamer wurde. Die Kugel schwebte nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt in der Luft. Aber etwas nagte an ihm. Jack griff ihn nicht an – er wollte etwas beweisen.
Nate biss die Zähne zusammen, streckte die Hand aus und hielt sie genau dorthin, wo die Kugel seinen Kopf getroffen hätte. Dann ließ er die Zeit wieder laufen.

Die Kugel schlug in seine Handfläche ein.

Sofort schoss Schmerz durch ihn hindurch. Das war keine normale Kugel. Ein brennender Schmerz durchzuckte seine Haut, während ein seltsames Gas aus der Einschussstelle zischte. Seine Augen weiteten sich, als er spürte, wie etwas Fremdes in seinen Körper eindrang. Seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an.
Jack grinste. „Mach weiter, Nate“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Nutze deine Kräfte.“

Nate stockte der Atem. Er ballte die Fäuste und versuchte, seine Schnelligkeit zu mobilisieren – den Energieschub in seinen Gliedern zu spüren. Aber nichts passierte. Sein Körper fühlte sich träge und schwer an. Die Verbindung zu seinen Fähigkeiten war unterbrochen.
Madison trat sofort vor. „Was zum Teufel hast du gerade gemacht?“, fragte sie scharf, ihre Augen funkelten gefährlich.

Jack drehte die Waffe in seinen Händen und ließ sie zwischen seinen Fingern kreisen. „Das hier“, sagte er und hielt sie hoch, „ist das, was sie benutzen. Eine Art Unterdrückungsmittel.“

Sera kniff die Augen zusammen, während sie die Waffe musterte. „Ein Kraftunterdrückungsmittel?“
Jack nickte. „Ja. Die Kugel tötet nicht – sie spritzt etwas in die Blutbahn, das die Fähigkeiten blockiert. Wahrscheinlich nur vorübergehend, aber lange genug, um uns zu fassen.“

Nate ballte die Finger, um den Effekt zu überwinden. Seine Handfläche brannte immer noch an der Stelle, wo die Kugel ihn getroffen hatte.

„Wie lange hält das an?“, fragte Madison.

„Keine Ahnung“, gab Jack zu. „Ich schätze, ein paar Stunden, vielleicht länger.
Lange genug, um jeden handlungsunfähig zu machen.“

Sera presste die Kiefer aufeinander. „Das erklärt, wie sie die anderen gefangen genommen haben.“

Jack warf die Waffe auf die Werkbank. „Die verfolgen uns nicht einfach nur. Die sind auf uns vorbereitet.“

Nate ballte die Fäuste. Das war keine zufällige Jagd – das war geplant. Die wussten, mit wem sie es zu tun hatten.

Und jetzt waren nur noch sie übrig.

Odyssee des Überlebens

Odyssee des Überlebens

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
(Achtung: Nicht jugendfrei – ab 18 Jahren) Ein paar Studenten machen sich auf zu einem einfachen Museumsausflug, doch ihr Flugzeug stürzt auf einer geheimnisvollen, unbekannten Insel ab. Gestrandet und verzweifelt versuchen sie, Hilfe zu rufen, doch ihre Rufe bleiben ungehört. Als aus Tagen Wochen werden, müssen sie eine erschreckende Wahrheit erkennen: Sie sind völlig allein. Aber die Insel hat ihre eigenen dunklen Absichten. Eine unheimliche, verführerische Energie durchdringt die Luft, dringt in ihr Innerstes ein und entfacht ein Feuer der Lust und Begierde, dem niemand widerstehen kann. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern um das Erwachen der ursprünglichsten, fleischlichen Triebe. Ihre Körper sehnen sich mit einer Gier, die sowohl erschreckend als auch aufregend ist, ihre Gedanken werden von einer unerbittlichen, dunklen Leidenschaft getrübt. Die Insel schenkt ihnen nicht nur Überlebensfähigkeiten, sondern auch übernatürliche Kräfte – Feuer, Eis, Telekinese, immense Stärke. Doch diese Gaben haben einen finsteren Preis. Die Insel nährt sich von ihren dunkelsten Begierden, ihren tiefsten Lüsten und verstärkt sie bis ins Monströse. Freundschaften lösen sich in etwas viel Intensiveres, viel Körperlicheres auf. Bindungen werden auf die Probe gestellt, zerbrochen und im Feuer der Lust neu geschmiedet. Die Insel flüstert ihnen Versuchungen zu und treibt sie zu Taten von unaussprechlicher Lust und Sünde. Jede Berührung, jeder Blick ist mit einer starken Mischung aus Verführung und Verderbnis durchsetzt. Hemmungen brechen zusammen, während sie mit der Entscheidung ringen, der dunklen Ekstase zu erliegen oder für das zu kämpfen, was von ihrer Menschlichkeit noch übrig ist. Hier ist der wahre Kampf nicht gegen die Natur, sondern gegen das Böse in ihnen selbst, ein Kampf um ihre Seelen inmitten der Qualen der Leidenschaft. Können sie der verführerischen Anziehungskraft dieses bösartigen Paradieses widerstehen oder werden sie von ihren eigenen dunklen Begierden verschlungen? Übermächtiger Mc Charakterentwicklung – Höhepunkt [Im ersten Band (Kapitel 1–100) ist Mc ein Held, der versucht, alle zu retten, aber er verändert sich, als sie ihn verraten, und beschützt nur noch diejenigen, die ihm jetzt wichtig sind. Der Roman "Odyssey Of Survival" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor opulyn7. Lies den Roman "Odyssey Of Survival" kostenlos online.

Comment

Schreibe einen Kommentar

Options

not work with dark mode
Reset