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Kapitel 180 Alle zusammen

Kapitel 180 Alle zusammen

Alice trat ein und wickelte sich schnell in ein Handtuch. Für jemanden mit Eiskräften mochte sie es wirklich nicht, unnötig nass zu werden. Der Regen war anders als ihre eigene Kälte – er war unordentlich, feucht und klebte unangenehm an ihr.

Währenddessen blieb Nate draußen.

Seine Augen folgten Madison, die im Regen spielte, sich mit rücksichtsloser Freude drehte und sich von dem starken Regen völlig unbeeindruckt zeigte. Sie sah frei aus. Sorglos. Glücklich.
Aber Nate beobachtete sie nicht nur zum Spaß.

Seit Jack erwähnt hatte, dass Ryder außer Reichweite war, befürchtete Nate das Schlimmste.

Vielleicht hatte Ryder versehentlich seine Kräfte offenbart. Vielleicht war er entführt worden. Wenn das der Fall war, bedeutete das, dass jemand sie beobachtete – und wenn Madison dabei gesehen worden war, wie sie ihre Kräfte einsetzte, könnte sie die Nächste sein.

Sein Kiefer spannte sich an.
Er hasste dieses Gefühl. Er hasste es, das Gefühl zu haben, dass etwas in den Schatten lauerte und nur darauf wartete, dass sie einen Fehler machten.

Aber vorerst blieb er still und beobachtete sie nur.

Schließlich wurde Madison langsamer, atmete schwer, ihre Brust hob und senkte sich, während der Regen auf ihre Haut prasselte.

Sie drehte sich um und ging barfuß auf ihn zu, ihre Füße tanzten leicht über die nasse Veranda, als sie unter den Unterstand trat.
Wasser tropfte von ihren durchnässten Haaren, ihre Ponyfrisur klebte an ihrem Gesicht, ihre durchnässten Kleider schmiegten sich eng an ihren Körper und betonten ihre perfekte Sanduhrfigur.

Nates Augen leuchteten auf.

Sie sah umwerfend aus.

Madison hob eine Augenbraue. „Warum guckst du mich an, als würdest du mich auffressen wollen?“

Ein langsames Grinsen spielte um Nates Lippen.
„Das könnte ich tatsächlich“, murmelte er.

Bevor sie reagieren konnte, packte er sie an der Taille und zog sie an sich.

Ihr warmer Atem vermischte sich mit seinem, als sie so dicht beieinander standen.

Madisons Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde, bevor sich ihre Lippen leicht öffneten und ihr Atem stockte.

Nate wartete nicht.

Er beugte sich vor und eroberte ihre kalten, aber weichen Lippen mit einem tiefen, langsamen Kuss.
Zuerst erstarrte Madison.

Dann, wie ein Damm, der bricht, schmolz sie in ihm dahin.

Ihre Hände glitten an seiner Brust hinauf, legten sich um seinen Hals und zogen ihn noch näher an sich heran.

Es gab kein Zögern. Keine Unsicherheit.

Madison hatte darauf gewartet – so lange – und Nate konnte es spüren.

Die Art, wie sie seinen Kuss erwiderte, die Verzweiflung in ihrer Berührung, die Hitze in ihren Bewegungen – es überwältigte ihn.
Niemand hatte ihn jemals so geküsst.

Nicht einmal Alice.

Die Art, wie Madisons Lippen sich auf seine bewegten, langsam und doch leidenschaftlich, als würde sie alles in diesen Moment legen – es ließ ein Feuer durch seine Adern schießen.

Seine Finger gruben sich in ihre nasse Taille und spürten die Weichheit ihrer Haut unter seiner Berührung. Er konnte das Zittern spüren, das ihr über den Rücken lief, das leichte Zittern ihrer Hände, als sie sein Hemd umklammerte.
Als sie sich endlich voneinander lösten, waren Madisons Lippen leicht geschwollen, ihr wunderschönes Gesicht strahlte mit einem zarten Lächeln.

Aber Nate bemerkte noch etwas anderes.

Ihre Lippen und Hände zitterten leicht.

Nicht auf unangenehme Weise.

Es war eine Kälte, die sich seltsam angenehm anfühlte.

Die Kälte, die Madison ausstrahlte.

Er wollte gerade etwas sagen, als –

„Igitt.“

Die Stimme kam von der Tür.
Beide drehten sich um.

Alice stand da, in mehrere Handtücher gewickelt, die Arme verschränkt, ein spöttisches Grinsen im Gesicht.

Sie warf einen Blick zwischen die beiden, kniff die Augen zusammen, als sie sah, wie nah sie sich waren, und wiederholte:

„Igitt.“

Madison grinste.

Dann streckte sie ohne zu zögern die Zunge heraus.

„Neidisch?“
Bevor Alice antworten konnte, drehte Madison sich wieder zu Nate um, packte sein Gesicht und küsste ihn erneut – direkt vor Alice.

Diesmal tat sie es langsam und achtete darauf, dass Alice zusah.

Alice‘ Grinsen erstarb.

Dann schnaubte sie, drehte sich weg und verdrehte die Augen.

„Wärst du nicht gerne an unserer Stelle.“

Ryders Augen flogen auf.
Seine Brust hob und senkte sich, während er schwer keuchte, sein ganzer Körper war schweißgebadet. Seine Sicht verschwamm, der Raum um ihn herum verschwamm und wurde unscharf.

Er versuchte sich zu bewegen.

Er konnte nicht.

Seine Arme waren gefesselt. Dicke Fesseln, fester als Stahl, hielten ihn fest und drückten mit grausamer Kraft auf seine Haut. Er kämpfte erneut und versuchte, seine Kraft zu sammeln – aber sie kam nicht.
Sein Körper fühlte sich schwach an.

Zu schwach.

Sein Atem stockte, als er langsam seine Umgebung absuchte. Weiße Wände. Keine Fenster. Die Wände waren dick, fast gepolstert, aber nicht wie in einem Krankenhaus – eher wie in einer Sicherheitszelle.

Dann spürte er es.

Etwas steckte in seinem Arm.
Er drehte träge den Kopf und sah, wie sich sein Blickfeld neigte, als er den Infusionsschlauch in seiner Vene entdeckte. Ein dicker, durchsichtiger Schlauch verband ihn mit einem kleinen Gerät, das etwas in seinen Blutkreislauf pumpte.

Kein Wunder, dass er sich so ausgelaugt fühlte.

Sie hatten ihn unter Drogen gesetzt.

Sie hielten ihn ruhig.
Egal, wie sehr er versuchte, seine Kraft zurückzugewinnen, sein Körper gehorchte ihm nicht. Seine Muskeln fühlten sich taub an, seine Sinne waren benebelt – als wäre er in einem Nebel gefangen, einem dichten Nebel, aus dem er nicht entkommen konnte.

Er biss die Zähne zusammen und atmete schwer.

Wo zum Teufel war er?

Außerhalb des weißen Raums, in einer Beobachtungskammer.
Ein Mann mittleren Alters in Militäruniform stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen da und starrte mit scharfen Augen auf die Glaswand, die ihn von Ryder trennte. Seine Haltung war steif, die Luft um ihn herum war voller Autorität.

Neben ihm stand eine Frau – schlank, selbstbewusst und in einen eleganten weißen Laborkittel gekleidet. Ihr dunkles Haar war zu einem strengen Knoten zusammengebunden, ihre scharfe Brille saß perfekt auf ihrer Nase, während sie ein Tablet in den Händen hielt.

Der Mann atmete tief aus. „Was genau sehe ich hier?“

Die Frau tippte auf ihren Tablet-Bildschirm und öffnete ein detailliertes Profil.

„Sir, das ist Ryder King. Zumindest war das sein Profil, bevor er vor neun Monaten zusammen mit Flug 417 verschwand.“

Sie drehte den Tablet-Bildschirm zum Mann.

[GEHEIMER MILITÄRISCHER PROFIL]

NAME: Ryder King
ALTER: 26

GEBURTSDATUM: [SCHWARZ GEGEMACHT]

MILITÄRISCHE ID: KX-091873

GRÖSSE: 1,90 m

GEWICHT: 100 kg

BLUTGRUPPE: O-

STATUS: VERMISST (vorher für tot gehalten)

LETZTER BEKANNTER AUFENTHALTSORT: [DATEN VERSCHLÜSSELT]
ZUGANGSBERECHTIGUNG: UNTERDRÜCKT

ANMERKUNGEN: Sehr gut im Nahkampf, spezialisiert auf Spezialeinsätze. Keine Familie bekannt. Verschwunden während des Vorfalls mit Flug 417. Kürzlich unter sehr ungewöhnlichen Umständen gefunden.

Der Militärangehörige runzelte die Stirn, als er die Akte las. „Neun Monate … Und jetzt ist er hier.“
„Ja, Sir“, bestätigte die Frau und tippte erneut auf den Bildschirm. „Da ist noch etwas. Ich habe eine Aufnahme, die Sie sehen müssen.“

Sie drückte auf „Play“.

Auf dem Bildschirm erschien ein Video.

Zunächst war das Bild verpixelt, aber bald wurde klar, dass Ryder auf einem Parkplatz stand und jemandem außerhalb des Bildausschnitts gegenüberstand.

„Ich habe es dir gesagt“, hörte man Ryders selbstbewusste Stimme.
Dann griff er mit einer lässigen Bewegung nach einem Auto.

Nicht irgendein Auto – einen großen SUV.

Mit einer Hand.

Der Gesichtsausdruck des Militärs verdüsterte sich, als er sah, wie Ryder das Fahrzeug mühelos anhob, als würde es nicht mehr wiegen als ein Blatt Papier.

Die Aufnahmen gingen weiter.

Ryder drehte den SUV auf das Dach und grinste dann denjenigen an, der die Aufnahmen machte.
Das Video sprang vor und zeigte Ryder bei weiteren unglaublichen Kunststücken – er schlug mit der Faust gegen eine Betonwand und hinterließ eine riesige Delle, sprang fast sechs Meter hoch in die Luft und überholte mühelos ein fahrendes Motorrad.

Der Offizier ballte die Finger zu einer festen Faust.

Er wandte seinen Blick der Frau im Labor zu. „Wo zum Teufel kommt dieses Video her?“

Die Lippen der Frau verzogen sich leicht.
„Bevor Ryder verschwand, war er in einer Beziehung mit einer Frau. Als er zurückkam, war sie es, die sich an uns gewandt hat. Sie sagte, sie hätte Informationen zu verkaufen.“

Stille.

Dann atmete der Beamte scharf aus und schüttelte den Kopf.

„Also wurde er von seiner Frau verraten.“

Die Frau im Labor nickte. „Es sieht so aus, Sir.“
Der Blick des Polizisten wanderte zurück zu Ryder, der immer noch in dem weißen Raum gefesselt war. Der Mann atmete jetzt schwerer, seine Finger zuckten leicht, als würde sein Körper trotz der Medikamente versuchen, sich zu wehren.

Der Polizist wandte sich wieder der Wissenschaftlerin zu. „Und was wollen Sie von ihm?“

Die Augen der Frau glänzten.
„Wenn wir herausfinden, was Ryder so besonders macht – wenn wir seine Fähigkeiten nachahmen können – und wenn wir herausfinden, wo er und die anderen hingegangen sind, als sie verschwunden sind, dann …“

Sie lächelte kalt.

„… dann könnten wir endlich Supersoldaten erschaffen.“

Der Gesichtsausdruck des Beamten verdüsterte sich.

Er kniff die Augen zusammen, während er ihre Worte verarbeitete.

Dann, nach einer langen Pause, stellte er noch eine Frage.
„Was meinst du mit … ‚die anderen‘?“

Die Frau rückte ihre Brille zurecht und sah zu ihm auf.

„Sir, nach den Informationen, die ich erhalten habe, ist jede einzelne Person, die mit Flug 417 verschwunden ist …“

Sie sah ihm in die Augen.

„… verändert zurückgekommen.“

Die Finger der Frau glitten über den Tablet-Bildschirm, ihre manikürten Fingernägel tippten leicht, während sie eine weitere Datei öffnete.
Ein neuer Tab öffnete sich und zeigte eine Liste mit Namen und Fotos.

Ganz oben stand in fetten roten Buchstaben:

> FLUG 417 – ZURÜCKGEGANGENE PASSAGIERE

Mehrere Fotos waren mit einem roten „X“ markiert – das waren diejenigen, die nie zurückgekommen waren.

Aber die anderen?

Ihre Gesichter waren klar zu erkennen. Ihre Namen waren sichtbar.

Und genau dort, unter ihnen, war Nates Gesicht.
Der Militäroffizier kniff die Augen zusammen, während er die Bilder betrachtete. Einige von ihnen erkannte er, ihre Gesichter waren überall in den Nachrichten gewesen, als sie als vermisst gemeldet wurden – ganz normale Menschen, normale Bürger. Zumindest waren sie das einmal gewesen.

Sein Blick huschte zu der Wissenschaftlerin.

„Wollen Sie mir sagen …“, fragte er mit leiser, abwägende Stimme, „dass alle, die in diesem Flugzeug waren, Fähigkeiten wie Ryder haben?“
Die Frau rückte ihre Brille zurecht, ihr Blick war scharf.

„Das wissen wir noch nicht, Sir.“ Sie wischte über den Bildschirm und rief weitere Daten auf. „Es ist unklar, ob alle die gleichen Fähigkeiten entwickelt haben oder ob jeder Mensch unterschiedliche Mutationen durchlaufen hat. Wir arbeiten noch mit begrenzten Informationen.“

Der Offizier schwieg einen Moment lang und starrte auf die Liste mit den Namen.

Dann nickte er langsam.

„Sammelt sie ein.“
Die Frau blinzelte. „Sir?“

„Jeden einzelnen Überlebenden von Flug 417 – findet sie und bringt sie her.“ Seine Stimme war ruhig und bestimmt. „Und macht das unauffällig.“

Ein langsames, wissendes Lächeln breitete sich auf den Lippen der Frau aus, als sie nickte.

„Ja, Sir.“

Odyssee des Überlebens

Odyssee des Überlebens

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
(Achtung: Nicht jugendfrei – ab 18 Jahren) Ein paar Studenten machen sich auf zu einem einfachen Museumsausflug, doch ihr Flugzeug stürzt auf einer geheimnisvollen, unbekannten Insel ab. Gestrandet und verzweifelt versuchen sie, Hilfe zu rufen, doch ihre Rufe bleiben ungehört. Als aus Tagen Wochen werden, müssen sie eine erschreckende Wahrheit erkennen: Sie sind völlig allein. Aber die Insel hat ihre eigenen dunklen Absichten. Eine unheimliche, verführerische Energie durchdringt die Luft, dringt in ihr Innerstes ein und entfacht ein Feuer der Lust und Begierde, dem niemand widerstehen kann. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern um das Erwachen der ursprünglichsten, fleischlichen Triebe. Ihre Körper sehnen sich mit einer Gier, die sowohl erschreckend als auch aufregend ist, ihre Gedanken werden von einer unerbittlichen, dunklen Leidenschaft getrübt. Die Insel schenkt ihnen nicht nur Überlebensfähigkeiten, sondern auch übernatürliche Kräfte – Feuer, Eis, Telekinese, immense Stärke. Doch diese Gaben haben einen finsteren Preis. Die Insel nährt sich von ihren dunkelsten Begierden, ihren tiefsten Lüsten und verstärkt sie bis ins Monströse. Freundschaften lösen sich in etwas viel Intensiveres, viel Körperlicheres auf. Bindungen werden auf die Probe gestellt, zerbrochen und im Feuer der Lust neu geschmiedet. Die Insel flüstert ihnen Versuchungen zu und treibt sie zu Taten von unaussprechlicher Lust und Sünde. Jede Berührung, jeder Blick ist mit einer starken Mischung aus Verführung und Verderbnis durchsetzt. Hemmungen brechen zusammen, während sie mit der Entscheidung ringen, der dunklen Ekstase zu erliegen oder für das zu kämpfen, was von ihrer Menschlichkeit noch übrig ist. Hier ist der wahre Kampf nicht gegen die Natur, sondern gegen das Böse in ihnen selbst, ein Kampf um ihre Seelen inmitten der Qualen der Leidenschaft. Können sie der verführerischen Anziehungskraft dieses bösartigen Paradieses widerstehen oder werden sie von ihren eigenen dunklen Begierden verschlungen? Übermächtiger Mc Charakterentwicklung – Höhepunkt [Im ersten Band (Kapitel 1–100) ist Mc ein Held, der versucht, alle zu retten, aber er verändert sich, als sie ihn verraten, und beschützt nur noch diejenigen, die ihm jetzt wichtig sind. Der Roman "Odyssey Of Survival" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor opulyn7. Lies den Roman "Odyssey Of Survival" kostenlos online.

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