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Kapitel 142 Machtlos

Kapitel 142 Machtlos

Die drei Mädchen standen einen Moment still da und starrten auf den leblosen Gorvak, der auf dem Boden lag. Sein Körper war jetzt nur noch eine blutige, regungslose Hülle. Die Schwere ihrer Unterhaltung hing noch in der Luft, und die grausame Erkenntnis dessen, was sie gerade erfahren hatten, drang tief in ihre Knochen.
Doch trotz der Dringlichkeit ihrer Lage und dem Wissen, dass jede Sekunde, die sie hier verschwendeten, sie in größere Gefahr brachte, konnte keine von ihnen das unheimliche Gefühl ignorieren, das sich in ihnen breitmachte – ein anhaltendes Unbehagen, als würden sie beobachtet.
Madison drehte sich als Erste um, ihre Schultern waren angespannt, ihre Gedanken rasten bereits zu ihrem nächsten Schritt. Bella folgte ihr, die Stirn gerunzelt, während sie die Worte des Gorvak in ihrem Kopf wiederholte, während Alice, wie immer ruhig, einen letzten Blick auf die Kreatur warf, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte. Doch in dem Moment, als sie sich wieder dem Weg zuwandten, von dem sie gekommen waren, stockten ihre Schritte abrupt.

Vier Männer versperrten ihnen den Weg.
Ihre Anwesenheit war erdrückend, ihre Augen dunkel und kalt, ihre Gesichter ohne jede menschliche Regung. Die Aura, die sie ausstrahlten, war unverkennbar – pure, ungefilterte Bosheit, eine Art Blutdurst, der ihnen unwillkürlich einen Schauer über den Rücken jagte. Diese Männer waren nicht nur hier, um sie zu konfrontieren. Sie waren hier, um sie zu töten.
Madisons scharfer Blick huschte über ihre Gesichter, und ihre Lippen verzogen sich leicht vor Ekel, als sie sie erkannte. Einige von ihnen hatte sie schon mal gesehen. Damals, als alles außer Kontrolle geraten war – als Claire Nate reingelegt hatte und ein Kampf unter ihren eigenen Leuten ausgebrochen war. Diese Männer hatten sich auf Claires Seite gestellt, hatten sich ohne zu zögern gegen Nate gestellt und waren bereit gewesen, alles zu tun, um ihn zu Fall zu bringen.
Und jetzt standen sie vor ihr und strahlten dieselbe mörderische Absicht aus, nur dass diesmal sie das Ziel war.

Aber Angst kam ihr nicht in den Sinn.

Sie konnte jederzeit fliehen.

Teleportation war für sie mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, eine Kraft, die so tief in ihr verwurzelt war, dass sie kaum noch darüber nachdenken musste, bevor sie sie einsetzte. Und außerdem war sie nicht allein.
Alice stand direkt neben ihr – die Stärkste von allen. Wenn die Situation eskalierte, was sie eindeutig würde, könnte Alice sie in Sekundenschnelle auslöschen.

Bella, die etwas vor ihnen stand, kniff die Augen zusammen und beobachtete die Männer aufmerksam, während sie eine feste Haltung einnahm. „Was wollt ihr?“, fragte sie mit ruhiger Stimme, obwohl die Spannung in der Luft knisterte.

Die Männer sagten nichts.
Kein einziges Wort, kein einziger Anflug von Emotionen.

Stattdessen hob einer von ihnen – groß, breitschultrig, mit einem Ausdruck, der jegliche Menschlichkeit vermissen ließ – die Hand. Einen Moment später begann Wasser um ihn herum zu wirbeln, sich zu drehen und zu wirbeln, in einer kontrollierten, aber tödlichen Bewegung.
Madison hätte fast laut gelacht.

Wasser?

Er war ein Wasser-Typ?

Ausgerechnet?

Ein leises, amüsiertes Kichern entfuhr ihr fast, aber sie schluckte es herunter, während ein Grinsen um ihre Mundwinkel spielte. Das war lächerlich. Glaubte er ernsthaft, er hätte eine Chance? Gegen sie? Gegen Alice?

Das war mehr als dumm.
Immer noch grinsend hob Madison leicht die Hand, und fast augenblicklich durchströmte sie die vertraute Welle der Kraft. Das violette Leuchten ihrer Energie flackerte auf und umgab sie in einem lebhaften Schleier, während sie sich darauf vorbereitete, sich aus dieser Situation zu teleportieren. Es gab keinen Grund, hier Zeit zu verschwenden. Sie konnte sich leicht hinter sie teleportieren, zuschlagen oder noch besser – sie ganz aus diesem Kampf herausholen.

Aber dann …
Die Energie flackerte.

Das Leuchten um ihre Hände schwächte sich ab.

Und im nächsten Moment verschwand es vollständig.

Sie blieb wie angewurzelt stehen.

Verwirrung huschte über ihr Gesicht.

Das … war noch nie passiert.

Noch nie.

Ihre Kraft hatte sie noch nie im Stich gelassen.

Sie ballte die Fäuste, atmete tief ein und versuchte es erneut. Die violette Energie begann erneut um sie herum zu funkeln, nur um dann wie eine erlöschende Glut zu verglühen.

Madisons Grinsen verschwand.

Alice und Bella, die sie beobachtet hatten, bemerkten es sofort.

Irgendwas stimmte nicht.
Ohne zu zögern versuchte Bella, ihre Telekinese zu aktivieren, und kniff konzentriert die Augen zusammen. Nichts passierte. Keine unsichtbare Kraft, keine Veränderung in der Luft, keine Schwerelosigkeit, die sie umgab. Es war, als ob ihre Kraft überhaupt nicht existierte.

Alice, deren Gesichtsausdruck unlesbar war, hob eine Hand, um Eis zu beschwören. Aber in dem Moment, als sie es versuchte, spürte sie es – diese unnatürliche Unterdrückung, das erstickende Gefühl der Leere, wo ihre Kraft hätte sein sollen.
Madison wurde übel, als sie sich zu ihnen umdrehte. „Was ist los?“, flüsterte Bella ungläubig.

Alice‘ Blick verdunkelte sich. „Diese Kraft …“, murmelte sie und suchte verzweifelt nach einer Antwort. Und dann, ganz plötzlich, wurde ihr klar, was los war.

Sie hob den Kopf und flüsterte mit scharfem Blick: „Jack.“
Der Rest der Gruppe verstand sofort und ihre Gesichtsausdrücke veränderten sich, als ihnen klar wurde, was los war.

Jacks Fähigkeit.

Die Kraft, die Fähigkeiten anderer zu unterdrücken.

Madisons Kehle schnürte sich zusammen, als sie ihren Blick durch die Gegend schweifen ließ und jede Schatten und jede Ritze absuchte. Aber sie sah keine Spur von ihm.

„Wo ist er?“, flüsterte Bella.
„Vielleicht versteckt er sich“, murmelte Madison. „Aber … warum? Warum will er uns umbringen? Wir hatten nie Probleme mit ihm.“

Alice antwortete nicht. Stattdessen blieb sie regungslos stehen, ihre Finger zuckten leicht, als würde sie versuchen, ihre Kraft zurückzuhalten. Aber es war zwecklos. Jacks Fähigkeit war absolut.

Und jetzt waren sie verwundbar.

Völlig machtlos.
Diese Erkenntnis löste eine Welle der Unruhe unter ihnen aus, aber ihre Feinde ließen ihnen keine Zeit, sie zu verarbeiten.

Bevor sie reagieren konnten, bevor sie überhaupt einen Fluchtplan aushecken konnten, stürzten sich die Männer vor ihnen auf sie.

Es gab keine Warnung.

Kein Zögern.

Nur pure, gewalttätige Absicht.

Und sie hatten keine Kräfte, um sich zu wehren.
Madisons Finger krallten sich fest um den Kristallbogen, der über ihren Rücken hing, und sie zog mit festem Griff einen Pfeil aus dem Köcher an ihrer Seite. Die Waffe leuchtete schwach in ihren Händen, ihre kristalline Oberfläche reflektierte das schwache Licht, das durch die Bäume fiel, aber jetzt war sie nichts weiter als ein gewöhnlicher Bogen. Ohne ihre Kräfte, ohne die Energie, die ihn wirklich tödlich machte, war er nur Kristall – nicht besser als ein einfaches Jagdwerkzeug.
Neben ihr schoss Bellas Hand zu ihrer Hüfte, ihre Finger schlossen sich um das gewickelte Leder einer Peitsche. Sie hatte sie aus Rays Sammlung genommen, bevor sie gegangen waren, weil sie dachte, dass sie nützlich sein könnte, obwohl sie damals nicht damit gerechnet hatte, dass sie sie tatsächlich brauchen würde. Jetzt, da ihre Telekinese verschwunden war, war sie alles, was sie hatte.
Alice hingegen machte einen langsamen Schritt zurück. Sie hatte keine Waffe – nichts, womit sie sich verteidigen konnte. Alles, worauf sie sich jemals verlassen hatte, war ihr Eis, ihre Fähigkeit, die Luft einzufrieren, Stürme heraufzubeschwören und Feinde aus der Ferne zu treffen. Aber jetzt war diese Kraft verschwunden. Sie war wehrlos.

Die Männer verschwendeten keine Zeit.

Der mit der Wasserfähigkeit machte den ersten Zug. Mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks schoss die Flüssigkeit, die um ihn herumwirbelte, in einem messerscharfen Bogen nach vorne und zerschnitt die Luft mit tödlicher Geschwindigkeit. Madison hatte kaum Zeit zu reagieren und duckte sich gerade noch rechtzeitig, als der Wasserstrahl eine tiefe Wunde in den Baum hinter ihr riss. Die Wucht des Angriffs schleuderte Splitter durch die Luft, und sie biss die Zähne zusammen.
Auch ohne ihre Teleportationsfähigkeit war sie schnell – aber Ausweichen würde diesen Kampf nicht entscheiden.

Sie drehte ihren Körper, zog die Sehne ihres Bogens zurück und legte den Pfeil an. Ohne ihre Kräfte konnte sie keine Energiepfeile beschwören, aber sie konnte immer noch schießen. Zum Glück hatte sie noch ein paar Pfeile übrig. Sie zielte auf die Brust des Wasserbenutzers, ließ die Sehne los und der Pfeil zischte durch die Luft.
Der Mann wich mühelos aus, seine Bewegungen waren fließend wie das Element, das er kontrollierte. Er schnippte erneut mit den Fingern und schickte eine weitere scharfe Wasserranke auf sie zu. Madison schaffte es gerade noch, zur Seite zu rollen, und der Angriff schnitt tief in den Boden, wo sie noch einen Moment zuvor gestanden hatte.
Währenddessen schlug Bella mit ihrer Peitsche zu. Sie peitschte einen der anderen Männer, eine breitschultrige Gestalt, deren Augen mit einem dumpfen, purpurroten Schimmer brannten. Feuer. Er war ein Feuer-Nutzer. Er hob die Hand, und für einen Moment erwartete Bella, dass Flammen aus seiner Handfläche schießen würden. Aber nichts passierte.

Jacks Fähigkeit hatte auch seine Kraft ausgeschaltet.
Ein Ausdruck der Verwirrung huschte über sein Gesicht, aber nur für einen Moment. Er brauchte kein Feuer, um zu kämpfen. Mit einem Grunzen stürzte er sich nach vorne und schlug mit der Faust in Bellas Gesicht. Sie schaffte es gerade noch, ihren Körper zur Seite zu drehen, und der Wind von dem Schlag streifte ihre Wange. Sie schlug erneut mit der Peitsche zu, diesmal auf sein Bein, und das Leder schlug um seinen Knöchel.
Mit aller Kraft riss sie die Peitsche zurück.

Der Mann verlor den Halt und stolperte leicht, aber bevor Bella das ausnutzen konnte, kam ein zweiter Angreifer hinzu. Dieser war schlanker und schneller. In dem Moment, als Bella sich umdrehte, traf sie eine Faust in den Bauch. Der Schlag raubte ihr den Atem, Schmerz schoss durch ihre Rippen, als sie zurücktaumelte.
Alice wollte ihr zu Hilfe eilen, aber ein dritter Angreifer – groß, still, mit berechnendem Blick – stellte sich ihr in den Weg. Er zögerte nicht. Er schlug ihr in die Seite und schleuderte sie zu Boden.
Madison sah Alice fallen, richtete ihren Bogen auf den stillen Mann, aber bevor sie schießen konnte, traf sie ein kräftiger Tritt in die Rippen. Der Aufprall schleuderte sie zu Boden, ihr Bogen glitt ihr aus der Hand, während sie nach Luft rang.

Sie waren am Verlieren.

Schlimm.
Bella schwang erneut ihre Peitsche, aber der Feuerzauberer fing sie mit bloßer Hand ab und riss sie zu sich heran. Bella stolperte nach vorne und bevor sie reagieren konnte, traf seine Faust sie seitlich im Gesicht.

Sie sank zu Boden.

Alice versuchte, sich aufzurichten, aber der schlanke Angreifer drückte ihr sein Knie in den Rücken und hielt sie fest. Sie wehrte sich, atmete keuchend, aber sie konnte sich nicht befreien.
Madison stemmte sich mit zitternden Armen hoch, ihre Sicht verschwamm für einen Moment vor Schmerz, der durch ihre Rippen schoss. Sie griff nach ihrem Bogen, aber ein Fuß schlug auf ihr Handgelenk und drückte sie zu Boden. Der Wasserbenutzer ragte über ihr auf, sein Gesichtsausdruck emotionslos, als er seine Hand hob und einen weiteren Angriff vorbereitete.

Das war’s.

Sie hatten verloren.
Die Männer hatten ihnen schon genug wehgetan, um eine Flucht unmöglich zu machen. Sie waren blutüberströmt, voller blauer Flecken und völlig machtlos. Und jetzt waren ihre Angreifer bereit, ihnen den Rest zu geben.

Der Feuerzauberer machte einen Schritt nach vorne und ließ seinen Blick über Bella gleiten. Derjenige, der Alice festhielt, verstärkte seinen Griff. Der Wasserzauberer über Madison krümmte seine Finger und bereitete einen letzten Angriff vor.

Und dann –

hielten sie inne.
Ihre Körper versteinerten, und auf ihren Gesichtern zeigte sich ein Anflug von Zögern.

Etwas ließ sie innehalten.

Etwas Unsichtbares.

Etwas, das ihnen zum ersten Mal seit Beginn des Kampfes einen ungewohnten Schauer über den Rücken jagte.

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Odyssee des Überlebens

Odyssee des Überlebens

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
(Achtung: Nicht jugendfrei – ab 18 Jahren) Ein paar Studenten machen sich auf zu einem einfachen Museumsausflug, doch ihr Flugzeug stürzt auf einer geheimnisvollen, unbekannten Insel ab. Gestrandet und verzweifelt versuchen sie, Hilfe zu rufen, doch ihre Rufe bleiben ungehört. Als aus Tagen Wochen werden, müssen sie eine erschreckende Wahrheit erkennen: Sie sind völlig allein. Aber die Insel hat ihre eigenen dunklen Absichten. Eine unheimliche, verführerische Energie durchdringt die Luft, dringt in ihr Innerstes ein und entfacht ein Feuer der Lust und Begierde, dem niemand widerstehen kann. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern um das Erwachen der ursprünglichsten, fleischlichen Triebe. Ihre Körper sehnen sich mit einer Gier, die sowohl erschreckend als auch aufregend ist, ihre Gedanken werden von einer unerbittlichen, dunklen Leidenschaft getrübt. Die Insel schenkt ihnen nicht nur Überlebensfähigkeiten, sondern auch übernatürliche Kräfte – Feuer, Eis, Telekinese, immense Stärke. Doch diese Gaben haben einen finsteren Preis. Die Insel nährt sich von ihren dunkelsten Begierden, ihren tiefsten Lüsten und verstärkt sie bis ins Monströse. Freundschaften lösen sich in etwas viel Intensiveres, viel Körperlicheres auf. Bindungen werden auf die Probe gestellt, zerbrochen und im Feuer der Lust neu geschmiedet. Die Insel flüstert ihnen Versuchungen zu und treibt sie zu Taten von unaussprechlicher Lust und Sünde. Jede Berührung, jeder Blick ist mit einer starken Mischung aus Verführung und Verderbnis durchsetzt. Hemmungen brechen zusammen, während sie mit der Entscheidung ringen, der dunklen Ekstase zu erliegen oder für das zu kämpfen, was von ihrer Menschlichkeit noch übrig ist. Hier ist der wahre Kampf nicht gegen die Natur, sondern gegen das Böse in ihnen selbst, ein Kampf um ihre Seelen inmitten der Qualen der Leidenschaft. Können sie der verführerischen Anziehungskraft dieses bösartigen Paradieses widerstehen oder werden sie von ihren eigenen dunklen Begierden verschlungen? Übermächtiger Mc Charakterentwicklung – Höhepunkt [Im ersten Band (Kapitel 1–100) ist Mc ein Held, der versucht, alle zu retten, aber er verändert sich, als sie ihn verraten, und beschützt nur noch diejenigen, die ihm jetzt wichtig sind. Der Roman "Odyssey Of Survival" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor opulyn7. Lies den Roman "Odyssey Of Survival" kostenlos online.

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