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Kapitel 120 Ein Schnitt

Kapitel 120 Ein Schnitt

Die Stimme der Jägerin hallte durch die Luft, voller Dringlichkeit.

„Hey, pass auf!“

Nate hatte kaum Zeit zu reagieren, bevor er das Blitzen von Metall sah, das auf seine Kehle zuschoss.

Der große Mann – derselbe, dessen Kiefer er zerschmettert, dessen Arm er gebrochen und dessen Körper er auf den Boden geschleudert hatte – stand jetzt irgendwie wieder auf, schwang ein Schwert und holte mit mörderischer Absicht direkt auf seinen Hals aus.
Nates Verstand hatte kaum Zeit, das Unmögliche zu begreifen. Woher hatte er das Schwert? Wie konnte er sich überhaupt bewegen? Es spielte keine Rolle.

Sein Körper reagierte instinktiv.

Er beugte sich nach hinten, sein Rücken bog sich in einem unmöglichen Winkel, und er wich der Klinge um Haaresbreite aus. Er spürte, wie die scharfe Klinge knapp über seiner Nase durch die Luft schnitt, und der Windstoß von ihrem Schwung streifte sein Gesicht.
Die Kraft der Ausweichbewegung war jedoch zu groß für sein Gleichgewicht – er fiel bereits rückwärts.

Für einen kurzen Moment dachte Nate, er würde auf den Boden aufschlagen und sich selbst verwundbar machen. Doch bevor er aufschlagen konnte, fing ihn eine feste Hand von hinten auf.
Die Jägerin.

Sie hatte gerade noch rechtzeitig reagiert, ihn an der Seite gepackt und gestützt, bevor er zusammenbrechen konnte.

Nate atmete tief aus, als er wieder Halt fand. Er drehte den Kopf leicht zur Seite, nickte ihr kurz zu und grinste ihr dankbar zu, bevor er sich wieder seinem Gegner zuwandte.

Und als sein kalter Blick wieder auf den großen Mann fiel, breitete sich plötzlich ein Gefühl der Unruhe in der Menge aus.

Die Luft veränderte sich.
Obwohl die Mittagssonne noch immer vom Himmel strahlte, durchzog ein Schauer die versammelten Zuschauer, als wäre die Temperatur plötzlich gesunken. Die Jägerin erstarrte hinter Nate und spürte ein unerklärliches Gewicht auf ihrem Körper, das sie an Ort und Stelle festhielt.

Sie war nicht die Einzige.

Alle Anwesenden spürten es.

Eine Unterdrückung, die so schwer und überwältigend war, dass sogar das Atmen schwerfiel.

Nates Gesichtsausdruck war emotionslos.
Sein Blick bohrte sich in den großen Mann wie das eines Raubtiers, das seine Beute beobachtet, seine Stimme klang unnatürlich ruhig, jedes Wort traf wie eine scharfe Klinge.

„Das erste Mal … habe ich dich am Leben gelassen.“

Eine Pause.

„Aber jetzt willst du mich töten?“

Seine Worte schlitterten durch die Stille wie ein Todesurteil.

Das Gesicht des großen Mannes verzerrte sich, sein Körper zitterte – nicht vor Angst, sondern vor purer Wut.
„Du kleiner Junge“, spuckte der Mann, seine Stimme voller Gift. „Was glaubst du, wer du bist? Du hast dir zu viel vorgenommen.“

Trotz der erdrückenden Spannung in der Luft stieß er plötzlich ein lautes, kehliges Lachen aus und warf den Kopf zurück, als wären Nates Worte das Lustigste, was er je gehört hatte.

Dann stürmte er ohne ein weiteres Wort mit hoch erhobenem Schwert vorwärts.
In dem Moment, als sein Fuß auf den Boden aufschlug, wirbelte eine Windböe Staub auf, und bevor irgendjemand reagieren konnte, senkte sich das Schwert bereits auf Nates Kopf.

Und diesmal –

Nate rührte sich nicht.

Die Menge schnappte nach Luft.

Einige hielten sich entsetzt die Münder zu, andere wandten sich ab, weil sie nicht mit ansehen wollten, was sie für eine blutige Hinrichtung hielten.
Die Augen der Jägerin weiteten sich ungläubig. Warum wich er nicht aus?

Der große Mann grinste wild, überzeugt, dass Nate diesmal nicht entkommen würde.

Die Klinge kam herunter –

und Nate ging direkt darauf zu.

Ein kollektiver Aufschrei ging durch die Menge.

War er verrückt? Ein Schwert war keine Faust. Ein Schwert konnte schneiden. Ein Schwert konnte töten.
Die scharfe Klinge kam nur wenige Zentimeter von Nates Gesicht entfernt zum Stillstand –

und in diesem Moment bewegte sich seine Hand.
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Nicht, um auszuweichen.

Nicht, um zu blocken.

Sondern um etwas weitaus Leichtsinnigeres zu tun.

Die ganze Welt schien langsamer zu werden, als Nate sich bewegte.

Vor den Augen Dutzender fassungsloser Zuschauer tat er etwas, das niemand – nicht eine einzige Person in der Menge – hätte vorhersehen können.
Er wich nicht aus.

Er wich nicht zurück.

Stattdessen hob er seine Hand – seine bloße, fleischige Hand – und fing das Schwert.

Die Menge schnappte entsetzt nach Luft, einige wichen zurück, als hätten sie gerade miterlebt, wie ein Verrückter sein eigenes Schicksal besiegelte.

Die scharfe Klinge versank tief in seiner Handfläche, schnitt durch Fleisch und Muskeln, aber Nates Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
Nicht einmal ein Zucken.

Blut tropfte von seiner Hand, färbte den Stahl rot und lief an seinen Fingern herunter, doch sein Griff blieb unerschütterlich. Es war, als würde er keinen Schmerz empfinden.
Das Gesicht des großen Mannes wurde blass, sein Selbstvertrauen zerbrach in einem Augenblick, als er Nate dort stehen sah, ruhig, unerschütterlich und völlig unbeeindruckt.

„W-Wie …?“, murmelte er, seine Stimme kaum hörbar.

Wie konnte ein Junge wie dieser – einer, der so jung und normal aussah – ein Schwert mit bloßen Händen aufhalten?
Panik blitzte in den Augen des großen Mannes auf. Er versuchte, das Schwert mit aller Kraft wegzuziehen – aber die Klinge rührte sich nicht von der Stelle.

Sie war festgeklemmt, festgehalten von Nates blutüberströmten Fingern.

Die Jägerin, die hinter Nate stand, spürte, wie ihre Knie weich wurden.

Vor lauter Schock wäre sie fast in Ohnmacht gefallen.
Ihre Lippen zitterten, als sie flüsterte: „Wer … wer ist dieser Dämon …?“

Das Gewicht dessen, was sie gerade erlebten, drückte die Menge in Schweigen. Selbst diejenigen, die Nate zuvor verspottet hatten, die ihn schwach genannt hatten, die gelacht und ihm einen Platz in ihren Häusern statt auf dem Schlachtfeld angeboten hatten – sie konnten nur ungläubig starren.

Wenn sie nur gewusst hätten.

Wenn sie nur verstanden hätten, was Nate durchgemacht hatte –
Sein Körper war unzählige Male gestählt worden, von Blitzen zerfetzt und wieder aufgebaut. Sein Fleisch war bis auf den Kern zerlegt und stärker, härter und widerstandsfähiger als das eines normalen Menschen wieder zusammengesetzt worden. Er war nicht wie sie. Er war nicht an ihre Grenzen gebunden.

Und jetzt, wo er da stand und die Klinge nur mit seiner bloßen Hand festhielt, war klar, dass er keiner von ihnen war.

Er war was ganz anderes.

Dann, im nächsten Moment, schoss Nate seine Hand nach vorne.

Das Schwert riss sich aus dem Griff des großen Mannes, flog hoch in die Luft und drehte sich im Kreis, während es das Sonnenlicht reflektierte.

Einen Moment lang folgten alle Augen seiner Flugbahn –

Dann, gerade als es zu fallen begann, streckte er seine Hand aus und fing es auf.

Dann bewegte er sich.

Er war nur noch ein verschwommener Fleck.
So schnell, dass die meisten Leute ihn nicht einmal sehen konnten.

In einer Sekunde stand er noch vor dem großen Mann.

Im nächsten –

war er schon an ihm vorbei.

Das Blut tropfte noch von seinen Fingern und befleckte das Leder, aber er achtete nicht darauf.

Und dann –

ließ er es fallen.
Die Klinge schlug auf den Boden, und das Geräusch hallte unheimlich in der fassungslosen Stille wider, die folgte.

Die Menge erstarrte.

Verwirrung machte sich breit.

Was war gerade passiert?

Warum hatte er das Schwert fallen lassen?

Einige dachten, er hätte aufgegeben, dass der Kampf vielleicht vorbei war.

Aber dann –

Der nächste Moment veränderte alles.

Ein groteskes, widerliches Geräusch erfüllte die Luft.

Ein dumpfer Schlag.
Gefolgt von einem rollenden Geräusch.

Alle Augen richteten sich wieder auf den großen Mann –

und was sie sahen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Sein Kopf war von seinen Schultern getrennt.

Leblos rollte er über den Boden, bis er direkt vor Nates Füßen zum Stillstand kam.

Selbst im Tod war sein Gesichtsausdruck für einen Moment wie erstarrt vor Unglauben.
Sein Körper blieb noch eine Sekunde lang aufrecht stehen –

dann brach er wie eine zerfallende Statue zusammen.

Staub explodierte in die Luft, als seine Leiche auf den Boden aufschlug.

Die Welt stand still.

Es dauerte einen Moment, bis die Realität einsetzte –

dann brach Chaos aus.

Die Menge brach in einen Tumult aus, Stimmen überlagerten sich in einem Sturm aus Aufregung, Schock und Ungläubigkeit.
„Er hat ihn umgebracht!“

„Hast du das gesehen?! Was ist passiert?! Ich habe ihn nicht einmal gesehen!“

„Er hat ihm mit einem Schlag den Kopf abgetrennt – wie?! Das ging zu schnell!“

Viele konnten gar nicht begreifen, was sie gerade gesehen hatten. Einige starrten immer noch auf den gefallenen Körper und warteten darauf, dass er sich bewegte, um zu bestätigen, dass es wirklich wahr war.

Aber es war wahr.
Nate sah auf den abgetrennten Kopf hinunter, sein Gesichtsausdruck war unlesbar, seine Augen leer.

Dann –

trat er ihn weg.

Der Kopf rollte weiter in den Dreck, als würde es ihn anwidern, auch nur in seiner Nähe zu sein.

Wieder verstummten die Zuschauer, aber diesmal war es anders.

Es war nicht die Stille der Verwirrung.

Es war die Stille der Ehrfurcht.
Sie sahen Nate nicht mehr nur an.

Sie beobachteten ihn.

Ängstlich. Respektvoll. Völlig und gänzlich fasziniert.

Dann, als würde er von einer unsichtbaren Kraft angezogen, hob Nate den Kopf und sah der Jägerin in die Augen.

Sie starrte ihn immer noch an, immer noch fassungslos –

aber dann breitete sich ein langsames, breites Lächeln auf ihren Lippen aus.
Zum ersten Mal seit ihrer Begegnung sah sie ihn mit einem neuen Ausdruck in den Augen an.

Anerkennung.

Und dann –

machte sie einen Schritt auf ihn zu.

Sie streckte ihm ihre Hand entgegen.

Nates Blick huschte nur für eine Sekunde zu ihrer Hand, bevor er sie ergriff.
Ihre Hände berührten sich, Blut befleckte ihre Finger, aber das war ihr egal.

Ihre Stimme war fest, klar und stolz.

„Willkommen.“

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Odyssee des Überlebens

Odyssee des Überlebens

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
(Achtung: Nicht jugendfrei – ab 18 Jahren) Ein paar Studenten machen sich auf zu einem einfachen Museumsausflug, doch ihr Flugzeug stürzt auf einer geheimnisvollen, unbekannten Insel ab. Gestrandet und verzweifelt versuchen sie, Hilfe zu rufen, doch ihre Rufe bleiben ungehört. Als aus Tagen Wochen werden, müssen sie eine erschreckende Wahrheit erkennen: Sie sind völlig allein. Aber die Insel hat ihre eigenen dunklen Absichten. Eine unheimliche, verführerische Energie durchdringt die Luft, dringt in ihr Innerstes ein und entfacht ein Feuer der Lust und Begierde, dem niemand widerstehen kann. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern um das Erwachen der ursprünglichsten, fleischlichen Triebe. Ihre Körper sehnen sich mit einer Gier, die sowohl erschreckend als auch aufregend ist, ihre Gedanken werden von einer unerbittlichen, dunklen Leidenschaft getrübt. Die Insel schenkt ihnen nicht nur Überlebensfähigkeiten, sondern auch übernatürliche Kräfte – Feuer, Eis, Telekinese, immense Stärke. Doch diese Gaben haben einen finsteren Preis. Die Insel nährt sich von ihren dunkelsten Begierden, ihren tiefsten Lüsten und verstärkt sie bis ins Monströse. Freundschaften lösen sich in etwas viel Intensiveres, viel Körperlicheres auf. Bindungen werden auf die Probe gestellt, zerbrochen und im Feuer der Lust neu geschmiedet. Die Insel flüstert ihnen Versuchungen zu und treibt sie zu Taten von unaussprechlicher Lust und Sünde. Jede Berührung, jeder Blick ist mit einer starken Mischung aus Verführung und Verderbnis durchsetzt. Hemmungen brechen zusammen, während sie mit der Entscheidung ringen, der dunklen Ekstase zu erliegen oder für das zu kämpfen, was von ihrer Menschlichkeit noch übrig ist. Hier ist der wahre Kampf nicht gegen die Natur, sondern gegen das Böse in ihnen selbst, ein Kampf um ihre Seelen inmitten der Qualen der Leidenschaft. Können sie der verführerischen Anziehungskraft dieses bösartigen Paradieses widerstehen oder werden sie von ihren eigenen dunklen Begierden verschlungen? Übermächtiger Mc Charakterentwicklung – Höhepunkt [Im ersten Band (Kapitel 1–100) ist Mc ein Held, der versucht, alle zu retten, aber er verändert sich, als sie ihn verraten, und beschützt nur noch diejenigen, die ihm jetzt wichtig sind. Der Roman "Odyssey Of Survival" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor opulyn7. Lies den Roman "Odyssey Of Survival" kostenlos online.

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