Ryder sah Nate an, sein Gesicht war eine Mischung aus Skepsis und Hoffnung. „Okay, Nate“, sagte er leise, „was schlägst du vor?“
Nate sah sich die verstreuten Überlebenden an. Viele von ihnen saßen lustlos da, ihre Gesichter von Verzweiflung gezeichnet. Er deutete auf den weiten Strand und den offenen Wald dahinter. „Zuerst mal sind wir zu ungeschützt“, sagte er entschlossen. „Wenn die Bestien wieder angreifen, werden wir noch mehr Leute verlieren. Wir brauchen vor allem erst mal einen Unterschlupf. Einen Ort, an dem sich alle sicher fühlen können.“
Ryder kratzte sich am Kopf und runzelte die Stirn. „Das ist aber ein Problem. Die meisten von ihnen haben seit unserer Rückkehr kein Wort gesagt. Sie sind zu erschüttert. Ich bezweifle, dass sie uns zuhören werden, geschweige denn arbeiten.“
Nate grinste und überraschte Ryder damit. „Ich weiß, wie ich sie in Bewegung bringen kann.“
Ryder kniff neugierig die Augen zusammen. „Was hast du vor?“
„Aktion“, sagte Nate selbstbewusst und winkte Madison zu, die ein paar Meter entfernt stand.
Im nächsten Moment stand Madison vor ihnen, ihre Teleportationsfähigkeit hatte ihr ermöglicht, die Entfernung in einem Wimpernschlag zu überwinden. Ryder taumelte zurück, die Augen weit aufgerissen. „Das … ist euch auch passiert?“
Nate nickte. „Wir überleben nicht nur, Ryder. Wir passen uns an.“ Er wandte sich mit ernstem Gesichtsausdruck an Madison. „Ich brauche deine Hilfe.“
Madison richtete sich auf, ihr Gesicht spiegelte Nates Entschlossenheit wider. „Was immer du brauchst“, sagte sie ohne zu zögern.
Nate erklärte ihr seinen Plan in kurzen, prägnanten Sätzen. „Wir werden Unterkünfte für alle bauen, und ich brauche alle Mann an Deck. Ryder, du hilfst dabei, Teile des Flugzeugs zu zerlegen, die wir verwenden können. Madison, du hilfst mit deiner Teleportationsfähigkeit dabei, die schweren Teile zu transportieren. Amara …“
Als hätte sie ihren Namen gehört, kam Amara herüber, die das Gespräch mitgehört hatte.
„Was soll ich tun?“, fragte sie, und ihre feurige Entschlossenheit passte zu ihren Fähigkeiten.
„Hilf Ryder“, sagte Nate, „heiz mit deinem Feuer das Metall auf. Dann kann Ryder es leichter biegen und zerlegen.“
Amara nickte und krempelte schon die Ärmel hoch.
Ryder knackte mit den Fingerknöcheln und grinste leicht. „Okay, los geht’s.“
Die Gruppe näherte sich den Trümmern des Flugzeugs. Ryder spannte seine übermenschliche Kraft an und packte einen Teil des Rumpfes. Mit einem Grunzen zog er kräftig daran, und das Metall quietschte, als es sich verbog.
„Madison, mach dich bereit“, sagte Nate und zeigte auf ein Stück Metall, das Ryder herausgebrochen hatte.
Madison teleportierte sich sofort und tauchte mit dem Metallstück mehrere Meter entfernt wieder auf, wo sie Material für die Unterkünfte stapelten.
Amara trat vor, Flammen tanzten in ihren Handflächen. „Dieser Teil sieht schwierig aus“, sagte sie und zeigte auf ein besonders hartnäckiges Stück der Flugzeugstruktur. Sie drückte ihre Hände gegen das Metall und erhitzte es, bis es rot glühte. Ryder grinste und riss das Stück mühelos heraus.
Nate beobachtete das Zusammenspiel des Teams und verspürte einen Anflug von Stolz. „So überleben wir“, murmelte er vor sich hin.
Die anderen Überlebenden sahen aus der Ferne zu, ihre Gesichtsausdrücke reichten von Ungläubigkeit bis Neugier. Bella war die Erste, die das Schweigen brach. Sie näherte sich Nate mit verschränkten Armen und seufzte tief. „Okay“, sagte sie mit einer Spur von widerwilligem Respekt in der Stimme. „Wie kann ich helfen?“
Nate sah sie nicht einmal an, als er fragte: „Was ist deine Kraft?“
„Telekinese“, antwortete Bella einfach.
Nate zeigte auf einen Haufen Trümmer. „Sortier das durch. Trenn alles, was brauchbar aussieht, vom Müll. Konzentrier dich auf alles, was stabil ist und wir für Wände oder Stützen verwenden können.“
Bella nickte und machte sich an die Arbeit. Mit ihrer Fähigkeit, Materialien zu heben und zu sortieren, arbeitete sie so effizient, dass sogar sie selbst überrascht war.
Nach und nach kamen andere hinzu. Die Anstrengungen und die Entschlossenheit von Nate und seinem Team inspirierten sie. Ein Mann namens Jacob übernahm das Sammeln von Holz im Wald. Eine andere Überlebende, eine junge Frau namens Ella, begann, Ranken und Blätter zu einem Dachgeflecht zu flechten.
Die Stimmung am Strand änderte sich total. Was vorher ein Bild der Verzweiflung war, wurde jetzt zu einem Ort voller Aktivität.
Aus Stunden wurde ein ganzer Tag voller harter Arbeit. Nate ging von einer Gruppe zur nächsten, teilte Aufgaben zu und sprach den Leuten Mut zu. Seine Führungsqualitäten waren unerschütterlich, seine Energie ansteckend.
„Gut gemacht, Madison“, sagte er, als sie wieder eine schwere Last teleportierte.
„Weiter so, Bella“, rief er und nickte anerkennend, als sie einen ganzen Teil des Flugzeugflügels in die Luft hob.
Amara und Ryder arbeiteten Seite an Seite, und dank ihrer vereinten Kräfte waren selbst die schwierigsten Teile des Wracks schnell beseitigt. Ryder warf Amara einen Blick zu, Schweißperlen standen auf seiner Stirn. „Du kannst ganz schön gut mit dem Feuer umgehen“, sagte er mit einem Grinsen.
Amara grinste. „Und du bist auch nicht schlecht mit deiner rohen Kraft.“
Nate hörte ihre Unterhaltung und musste lachen. „Hört auf zu flirten und macht euch an die Arbeit, Leute!“
Als die Sonne unterging, nahmen die ersten Unterkünfte Gestalt an. Sie waren einfach, aber stabil und gaben ein Gefühl von Sicherheit, das bisher so sehr gefehlt hatte.
Nate versammelte alle um die fast fertigen Konstruktionen herum. „Seht euch an, was wir heute geschafft haben“, sagte er mit fester, selbstbewusster Stimme. „Das ist erst der Anfang. Gemeinsam sind wir stärker, und wir werden noch stärker werden. Aber wir müssen diesen Schwung beibehalten. Es gibt noch viel zu tun, und dafür brauchen wir alle.“
Die Gruppe murmelte ihre Zustimmung, ihre frühere Verzweiflung war entschlossenem Entschluss gewichen.
Als sich die Überlebenden für die Nacht zerstreuten, blieb Nate zurück und betrachtete ihre Fortschritte. Ryder klopfte ihm auf die Schulter. „Du hast das wirklich geschafft“, sagte er.
Nate nickte und hielt den Blick auf die Unterkünfte gerichtet.
Nate trat in eine der frisch fertiggestellten Unterkünfte, seine Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen. Der Tag war anstrengend gewesen, und sein Körper sehnte sich nach Ruhe. Diese Unterkunft war eigentlich nicht für ihn gedacht – er hatte seine eigene einem älteren Ehepaar überlassen, das nicht viel zum Bau beitragen konnte. Das machte ihm nichts aus. Es gab genug andere Schlafplätze, auch wenn diese nicht so sicher waren.
Er ließ sich auf den Boden sinken, lehnte sich gegen die Wand und spürte, wie das kühle Holz seine schmerzenden Muskeln etwas beruhigte. Seine Stirn war schweißnass und er atmete schwer. Er griff nach seiner Wasserflasche, kippte sie zurück und stellte fest, dass sie komplett leer war.
„Verdammt“, fluchte er leise und schüttelte die leere Flasche.
Er wischte sich mit der Hand über das Gesicht und spürte, wie die Hitze von seiner Haut strahlte. Sein Körper brannte, wahrscheinlich von der Dehydrierung und der Überanstrengung. Er band sein feuchtes Haar zusammen und beugte sich dann zu dem kleinen Wasserbecken in seiner Nähe. Er schöpfte mit den Händen Wasser und spritzte sich das kühle Nass über Gesicht und Hals.
Als er in die wellige Oberfläche starrte, fiel sein Blick auf sein Spiegelbild. Er beugte sich näher heran und musterte sich selbst. Seine Kieferpartie schien schärfer, seine Arme muskulöser als noch vor einer Woche. Seine Brust und seine Schultern wirkten breiter, und seine Muskeln fühlten sich unter seiner Haut härter an. Er runzelte leicht die Stirn, unsicher, ob das nur seine Einbildung war.
Das Geräusch der Teleportation – ein fast unhörbares Knacken – durchbrach die Stille.
Nate schaute auf und sein Atem stockte.
Madison stand nur wenige Meter entfernt, ihre Anwesenheit wirkte in der dunklen, kühlen Luft des Raumes fast magnetisch. Ihr lockiges braunes Haar war durchnässt, die dunklen Strähnen klebten wie eine Kaskade aus nasser Seide an ihrem Gesicht und ihren Schultern. Sie war offensichtlich gerade vom Waschen zurückgekommen, die letzten Wassertropfen perlen noch auf ihrer Haut und verleihen ihr einen ätherischen Glanz.
Ihre Kleidung war durchnässt und so durchsichtig, dass man fast nichts mehr darunter sehen konnte. Das weiße Unterhemd, das sie trug, war jetzt wie eine zweite Haut, der Stoff klebte fast durchsichtig an ihrem Körper. Es zeichnete jede Kurve mit einer fast skandalösen Klarheit nach.
Ihre Brüste, massiv und voll, wurden durch den nassen Stoff perfekt in Szene gesetzt. Das Shirt schmiegte sich an ihren Körper, die Umrisse ihrer Brustwarzen waren durch den dünnen, durchnässten Stoff deutlich zu erkennen. Jede Kurve wurde betont; die schweren, runden Formen ihrer Brüste schienen der Schwerkraft zu trotzen, ihre Fülle drückte gegen den engen Stoff und erzeugte Schatten und Lichtreflexe, die mit jedem Atemzug tanzten.
Madisons Schönheit war in diesem Moment atemberaubend. Ihr Gesicht, umrahmt von wilden, lockigen Strähnen, schien eine natürliche Anziehungskraft auszustrahlen. Ihre großen, ausdrucksstarken Augen strahlten eine Mischung aus Unschuld und Verführung aus, die Wassertropfen auf ihren Wimpern wirkten wie kleine Juwelen. Ihre Lippen, die sich durch die Kühle der Luft leicht geöffnet hatten, waren zart rosa und einladend, und ihre Wangen waren gerötet wie bei jemandem, der gerade den Schock des kalten Wassers gespürt hatte.
Die Art, wie das Licht sie in diesem Zustand einfing, ließ sie unbestreitbar heiß aussehen, eine Vision von roher, natürlicher Sinnlichkeit. Ihre Figur, von der Wölbung ihres Busens bis zur Rundung ihrer Hüften, war ein Beweis für weibliche Schönheit, der nasse Stoff umspielte jeden Zentimeter mit der Präzision eines Malers.
Der Anblick von ihr, mit dem Wasser, das noch immer über ihre Haut rann, war wie Kunst in Bewegung, ihr Körper strahlte trotz der Nässe Wärme aus, jede ihrer Bewegungen schien dazu einzuladen, näher zu kommen, sie zu berühren, sie zu erkunden.
Nate schluckte schwer, seine Kehle war plötzlich trocken. Sein Verstand suchte verzweifelt nach etwas, das er sagen könnte, aber ihm fiel kein Wort ein.