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Kapitel 91: Amélia gegen Kael (II)

Kapitel 91: Amélia gegen Kael (II)

Der Wind um die Plattform heulte wie ein unkontrollierbarer Sturm, peitschte Kleidung und Haare, während Kaels Schatten sich wie eine schwarze, hungrige Flut über den Boden ausbreitete und jeden Zentimeter des Raumes unter seinen Füßen verschlang. Seine grünliche Aura schimmerte und pulsierte wie ein riesiges Herz, wobei jeder Schlag durch die Luft hallte und absolute Macht ausstrahlte.
Hella, die bis dahin nur Zuschauerin gewesen war, spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief. Ihr Lächeln verschwand augenblicklich.

„Das … ist keine gewöhnliche Magie“, murmelte sie vor sich hin, den Blick scharf und konzentriert.

Die Professoren, die zuvor nur beeindruckt gewesen waren, tauschten nun Blicke aus, und ein Schauer purer Nervosität breitete sich unter ihnen aus. Diese Kraft … diese Präsenz … Das war nichts, was ein Schüler zeigen sollte.
In den unteren Etagen herrschte nun absolute Stille unter den besiegten Teilnehmern, die zuvor noch vor Schmerzen gestöhnt oder über ihre Niederlagen gemurmelt hatten. Es war keine Stille der Akzeptanz, sondern eine Stille des reinen Überlebensinstinkts. Ihre Körper hatten bereits verstanden, auch wenn ihr Verstand es nicht wahrhaben wollte: Was sie hier erlebten, war nichts, wogegen sie ankämpfen konnten.

Und dann war da noch Amelia.
Im Gegensatz zu den anderen verspürte sie keine Angst, aber ihr Herz raste unkontrolliert. Die Luft um sie herum knisterte und reagierte auf ihre eigene Mana, die sich wie eine wütende Sonne auszubreiten begann. Der Druck, den Kael ausstrahlte, ließ ihre Knochen vibrieren und ihre Haut kribbeln.

„Tch … und ich dachte, es würde keinen echten Gegner geben.“ Sie leckte sich aufgeregt die Lippen, ihre Pupillen waren leicht erweitert.
Kael lächelte, sein kalter und entschlossener Blick leuchtete inmitten dieses magischen Sturms.

„Jetzt wird’s interessant“, sagte er, hob die Hand und ballte sie zur Faust. „Lass uns richtig kämpfen.“

Und dann … brach das Chaos los.

Die Plattform unter ihnen bebte heftig, bevor sie von einer Welle reiner Energie auseinandergerissen wurde. Amelia war die Erste, die handelte und blaue Strahlen wie Eislanzen auf Kael abfeuerte.
Er bewegte sich kaum; sein Schatten erhob sich wie eine lebende Wand und verschluckte die Projektile, als wären sie nichts.

„Tss!“, schnalzte Amelia mit der Zunge und sprang zurück.

Mit einer fließenden Bewegung hob Kael seine Hand, und unzählige Kugeln aus schwarzer und grüner Energie materialisierten sich um ihn herum und wirbelten in chaotischen Mustern. Mit der geringsten Bewegung seiner Finger schossen die Kugeln wie Meteore auf Amelia zu.
Sie reagierte im letzten Moment. Ein blauer magischer Kreis erschien unter ihren Füßen, und im Handumdrehen bewegte sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und wich den Explosionen aus, die die Plattform hinter ihr zerstörten. Jeder Aufprall ließ den Boden zerbröckeln und Krater und Schockwellen entstehen.

„Willst du mich umbringen?“, schrie Amelia, aber das Lächeln auf ihren Lippen verriet, dass sie es genoss.
„Ich teste nur deine Widerstandsfähigkeit“, antwortete Kael und machte eine schnelle Geste.

Der Schatten unter ihm dehnte sich erneut aus, und aus ihm schossen unzählige schwarze Speere auf Amelia, die sie von allen Seiten angriffen. Sie wirbelte in der Luft herum und beschwor einen leuchtenden magischen Schild um sich herum, der die Angriffe gleichzeitig ablenkte und abwehrte.

Aber Kael war bereits in Bewegung.
Bevor Amelia zu Atem kommen konnte, tauchte er neben ihr auf, seine Hand von reiner Energie umgeben. Er schlug auf sie ein, und Amelia hatte gerade noch Zeit, ihre Arme zu heben, um sich zu schützen. Der Aufprall war wie ein Donnerschlag.

BOOM!

Sie wurde wie eine Rakete durch die Luft geschleudert und prallte heftig gegen eine der schwebenden Plattformen. Der Aufprall zerstörte die gesamte Konstruktion, und Staub und Trümmer flogen in alle Richtungen.
Die Zuschauer schauten völlig fassungslos zu.

„Sind diese beiden wirklich Kinder?“, murmelte einer der Professoren, der nicht glauben konnte, was er sah.

„Das ist …“, versuchte ein anderer etwas zu sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Hella hingegen verschränkte einfach die Arme. Ihr Blick war auf Kael gerichtet, und sie versuchte zu entschlüsseln, wie ernst er es mit diesem Kampf wirklich meinte.
Amelia tauchte hustend aus den Trümmern auf, eine dünne Blutlinie tropfte aus ihrem Mundwinkel. Aber statt wütend zu werden, lächelte sie.

„Das war unglaublich!“ Sie wischte sich das Blut mit dem Handrücken weg, ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Aber jetzt bin ich dran.“

Kael hob eine Augenbraue, als er eine plötzliche Veränderung in der Mana um sie herum spürte.
„Eispalast.“ Die Luft wurde dicht und beißend. Im Nu tauchten aus dem Nichts kristalline Säulen auf, die schnell wie reine Eisspeere wuchsen. Die Plattformen um sie herum wurden von dem kolossalen Monument verschluckt, das sich erhob und sie in einer prächtigen Kristallhalle gefangen hielt. Der Boden war ein Spiegel aus Eis, die Wände funkelten wie Diamanten in einem überirdischen bläulichen Licht.

Kael runzelte die Stirn. „Was zum Teufel …“
Bevor er alles begreifen konnte, tauchte Umbra neben ihm auf und schwebte mit ungewöhnlich ernster Miene. „Junge … pass auf ihre Magie auf.“

Kael kniff die Augen zusammen. „Was meinst du damit?“, fragte er.

„Das ist kein gewöhnliches Eis.“ Umbras Stimme klang ungewöhnlich ernst. „Ewige Gletschermagie. Wenn sie dich direkt trifft, wird es nicht nur kalt … du wirst zu einem wunderschönen Stück ewigen Eises.“
Kael spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief … und das lag nicht nur an der Kälte.

Er sah Amelia an, die ihn mit einem rätselhaften Lächeln beobachtete, während ihr Atem nun weißen Nebel um ihre Lippen bildete.

Amelia hob die Hand, und das Eis gehorchte ihrem Befehl und bewegte sich, als wäre es lebendig. Der Boden unter Kael barst auf, und aus allen Richtungen schossen Eisspitzen hervor, die ihn aufspießen wollten.
Er reagierte gerade noch rechtzeitig, beugte die Beine und schleuderte sich mit einem Salto in der Luft nach hinten. Der Wind heulte um ihn herum, als er sich drehte und nur knapp den Eisklingen entkam, die seinen Körper fast zerfetzt hätten.

„Umbra…“, rief er im Kopf, während er sanft auf einer der Eisplattformen landete. Seine scharfen Augen checkten die Umgebung in Sekundenschnelle ab, und mit einer fließenden Handbewegung ließ er einen schneidenden Windstoß los, der das herannahende Eis in funkelnde Fragmente zerlegen ließ. „Beobachtet uns hier jemand?“
„Nur die Frau mit den grünen Haaren. Die anderen haben nicht die Fähigkeiten dafür.“ Umbras Stimme klang amüsiert, aber auch ein bisschen ernst.

Kael grinste. „Verstehe… Dann bringen wir das zu Ende.“

Im nächsten Moment verschwand sein Körper in einem Windstoß.
Amelia blinzelte verwirrt. Die Eishalle war still. Keine Spur von ihm. Nur ihr eigenes Spiegelbild erstreckte sich über die kristallinen Oberflächen.

Aber irgendetwas stimmte nicht. Die Luft fühlte sich anders an. Kalt … und doch unbeständig.

Dann kam das Flüstern. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.

Als sie es bemerkte, war es bereits zu spät.
Ein eisiger Wind strich an ihr vorbei, leise wie ein Geist. Bevor sie reagieren konnte, tauchte hinter ihr eine Gestalt auf.

Kael tauchte aus dem Wind auf, sein Körper materialisierte sich augenblicklich. Seine Hand war bereits in Bewegung, als Amelia sich umdrehen wollte, um einen Gegenangriff zu starten.

Der Aufprall kam wie ein Donnerschlag.

BOOOOM!
Der Schlag traf Amelia mit voller Wucht und schleuderte sie mit unglaublicher Kraft durch die Luft. Ihr Körper raste wie ein Geschoss durch die Luft, zerschmetterte mehrere Eisschichten und prallte gegen eine der Palastwände. Der Aufprall ließ das gesamte Gebäude erzittern, Risse breiteten sich im Kristall aus, als eine Energiewelle nach außen explodierte.

Eissplitter fielen wie Meteoriten um sie herum.

Gefrorener Staub stieg in die Luft und verschleierte die Sicht.

Und dann war da ein Geräusch.
Gelächter.

Inmitten des Eisnebels wischte Amelia sich einen Blutstropfen aus dem Mundwinkel und ein scharfes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung.

„So wird es also sein?“, murmelte sie und ballte ihre Finger zu Fäusten.

Das Eis um sie herum vibrierte und reagierte auf ihren Ruf.

„Großartig.“

Die Kälte wurde intensiver. Der Eispalast bebte.
Kael hob nur eine Augenbraue und beobachtete, wie sich die gesamte Umgebung zu verändern begann.

„Das wird interessant.“ Amelias Augen funkelten vor rasender Aufregung. Ihr Körper zitterte, aber nicht vor Schmerz oder Erschöpfung … sondern vor purer Euphorie.
Sie hob die Arme, und das Eis reagierte heftig auf ihren Ruf. Eisspitzen schossen aus dem Boden in alle Richtungen, scharfe Stalaktiten fielen wie göttliche Lanzen von der Decke, und ein Schneesturm aus schneidendem Schnee überzog die Halle.

„Mehr … Mehr … MEHR!!!“, schrie Amelia, während sich ihr Lächeln zu einem fast wahnsinnigen Grinsen verbreiterte.
Ihr ganzer Körper war von einem Mantel aus eisiger Energie umhüllt, ihr Haar schwebte in der Luft wie Flammen aus weißem Feuer. „Zeig mir mehr von deiner Macht, Kael! Wage es nicht, mich jetzt zu enttäuschen!“

Aber er war nicht mehr da.

Das Geräusch von etwas Zerbrechendem hallte wider. Einen Augenblick später fegte ein schneidender Windsturm durch die Halle und zerschmetterte die Eisspitzen, bevor sie ihn auch nur erreichen konnten.
Kael tauchte direkt vor ihr auf, sein Gesichtsausdruck völlig unbeeindruckt.

Mit einer einzigen Bewegung hob er die Hand und die Luft selbst beugte sich seinem Willen. Eine Explosion purer Druckwelle bildete sich um Amelia, zermalmte den Schnee und zerstreute die Kälte, als wäre sie nichts gewesen.

„Ist das alles?“, fragte er mit ruhiger, fast gleichgültiger Stimme.

Amelia schnappte nach Luft und riss die Augen auf.

„Du …!“
brüllte sie, wich zurück und schlug die Hände zusammen. Der Boden gefror augenblicklich. Eine riesige Hand aus Eis erhob sich unter Kael und versuchte, ihn zu packen und zwischen ihren kolossalen Fingern zu zerquetschen.

Aber er rührte sich nicht von der Stelle.

Der Wind heulte.

Im Handumdrehen zerbrach die Eishand in einen Sturm aus Partikeln, als hätte sie nie existiert.

Amelia lachte. Ein Lachen voller Freude und Wahnsinn.

„Ja! Das, das, DAS! Kämpfe richtig gegen mich, Kael! Zeig mir, dass du auch ein Monster bist!“

Sie schoss nach vorne, umhüllt von einer Eispanzerung, während sie unzählige Kristallschwerter um sich herum erschaffte und sie wie Raketen auf ihn abschoss.

Kael seufzte.
Mit einem einzigen Fingerschnippen umhüllte eine Welle schneidenden Windes seinen Körper und zerstörte alle Klingen, bevor sie ihm auch nur nahe kommen konnten.

Er machte einen Schritt nach vorne.

Und dann … verschwand er.

Amelia blinzelte, und im nächsten Augenblick war er direkt über ihr.

Ein schneller Schlag traf sie in den Bauch. Die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, als sie nach hinten geschleudert wurde und durch die Luft wirbelte.
Aber selbst dann lachte sie noch.

Sie richtete sich in der Luft auf, zwang sich, auf den Füßen zu landen, und rutschte rückwärts über das Eis.

„Das ist es, was ich wollte … DAS!!!“

Ihr ganzer Körper zitterte, ihre Mana brüllte in alle Richtungen.

Aber dann … passierte etwas.

Das Licht um sie herum flackerte.

Die Kälte verschwand.

Ihr Körper wurde schwach.

Ihre Knie gaben nach.
Und ihre Mana … verschwand.

Die ganze Halle verstummte.

Amelia blinzelte überrascht und schaute auf ihre eigenen Hände.

Sie versuchte, mehr Magie zu beschwören. Versuchte, auch nur ein Stückchen Eis zu erschaffen.
Nichts passierte.

Ihre Mana war komplett aufgebraucht.

Kael stand still da und beobachtete sie ruhig.

Amelia hingegen keuchte nach Luft, ihr Körper war mit kaltem Schweiß bedeckt.

Dann warf sie den Kopf zurück … und lachte.

Ein lautes, heiseres und erschöpftes Lachen.

„Ich … habe verloren …“, murmelte sie, immer noch lächelnd. „Hahaha … Verdammt …“
Sie sank auf die Knie, ihre Schultern zitterten vor Erschöpfung.

Kael ging auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen.

Er hockte sich leicht hin und sah ihr in die Augen.

„Sind wir fertig?“, fragte er mit ruhiger Stimme, in der jedoch ein Hauch von Belustigung mitschwang.

Amelia hob den Blick zu ihm, immer noch keuchend, und dann … wurde ihr klar … ihr Gesicht wurde sofort rot …
„Ich habe diese Seite von mir noch nie gezeigt …“, stammelte sie im Stillen … Und Kael, der sah, wie sie sich zu verstecken versuchte …

„Ist schon gut, ich werde es niemandem erzählen“, lächelte Kael sie an.

„Wie süß, noch eine …“, begann Umbra, aber … „Still.“ Kael befahl Umbra, still zu sein.

Oberster Jäger schöner Seelen

Oberster Jäger schöner Seelen

Score 8.9
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Nach einem harten Leben wird Kael in eine magische Welt zurückgebracht und bekommt eine coole Fähigkeit: Er kann die Seelen derer stehlen, die er tötet, und, was noch krasser ist, die Seelen der schönsten und sinnlichsten Frauen der Welt sammeln. Auf seiner Jagd verwandelt er seinen Körper von einem schwachen zu einem unbesiegbaren und baut sich einen Harem aus atemberaubenden Seelen auf.  

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