Switch Mode

Kapitel 397: Begegnung

Kapitel 397: Begegnung

Das Echo ihrer Schritte hallte durch den endlosen dunklen Gang, jeder Schritt wurde von der sich bewegenden Dunkelheit um sie herum verschluckt.

Kais Flügel waren eng hinter ihm zusammengefaltet. Seine Stoßzähne waren zusammengebissen, sein Kiefer angespannt und seine Finger zu Fäusten geballt.

Die Frustration brannte in ihm, sein Blut kochte unter der Oberfläche und konnte nur mit Mühe unter Kontrolle gehalten werden.
Neben ihm bewegte sich Ivon mit einem Grinsen im Gesicht, seine schädelähnliche Maske verriet nichts, aber seine Anwesenheit war beunruhigend ruhig.

Er konnte Kais Wut spüren, er hatte sie ignoriert, aber jetzt begann sie ihm auf die Nerven zu gehen.

Dann, ohne den Kopf zu drehen, sprach Ivon.
„Du strotzt vor Wut, Kai.“ Sein Schwanz zuckte hinter ihm. „Willst du mir sagen, warum?“

Kais Augen blitzten rot und grün, seine Flügel zuckten, als er scharf durch die Nase ausatmete. „Das war nicht die Abmachung.“

Ivon summte leise und drängte ihn fortzufahren.

„Mir wurde Rache versprochen“, fauchte Kai und fletschte die Zähne.
„Helxon hat mir gesagt, ich würde meine Chance bekommen, Alister dafür bezahlen zu lassen, sobald ich wiedergeboren wäre. Aber stattdessen habe ich seitdem nur Besorgungen gemacht wie ein niederträchtiger Hund.“ Seine Hand ballte sich zu einer festen Faust. „Sag mir, Ivon, klingt das nach dem, was vereinbart war, oder sind die Versprechen unseres Herrn nur Illusionen, um uns in ein Leben ewiger Knechtschaft ohne Belohnung zu locken?“
Einen Moment lang herrschte Stille.

Dann lachte Ivon trocken und amüsiert. Es begann leise, wurde dann aber zu einem lauten, ungezügelten Lachen, das wie ein spöttisches Flüstern aus der Tiefe durch den dunklen Korridor hallte.

Kais Körper versteifte sich, sein scharfer Blick richtete sich auf den maskierten Mann. Seine Flügel breiteten sich leicht aus, eine Warnung. „Machst du dich über mich lustig?“, fragte er kalt.
Ivon winkte lässig mit der Hand, sein Lachen verstummte zu einem Grinsen unter der Maske.

„Kaum“, sagte er amüsiert. „Ich bewundere einfach deinen Mut … und vielleicht auch deine Arroganz.“
Kais Blick wurde schärfer, aber bevor er etwas erwidern konnte, blieb Ivon plötzlich stehen und drehte sich zu ihm um. Sein Kopf neigte sich leicht, und die dunklen, endlosen Abgründe, die anstelle seiner Augen hätten sein sollen, bohrten sich in Kai wie ein Raubtier, das seine Beute mustert.

„Sag mir, Kai“, sagte Ivon, seine Stimme fast zu einem Flüstern gesenkt. „Wer glaubst du, bist du im großen Ganzen?“
Kai erstarrte.

„Du wurdest hierher gebracht, weil Helxon Potenzial in dir gesehen hat“, fuhr Ivon fort, seine Stimme unheimlich ruhig. „Nicht, weil du Anspruch auf irgendetwas hast. Ob du bekommst, was dir versprochen wurde, hängt von einer einzigen Sache ab – deiner Nützlichkeit.“

Er machte einen langsamen Schritt nach vorne, sodass Kai zurückwich, seine Präsenz lastete auf ihm wie ein unsichtbares Gewicht.
„Du bist nicht mehr der junge Meister, der du einmal warst“, sagte Ivon, und seine Stimme klang jetzt schärfer als zuvor. „Du hast keinen Reichtum, keine Diener, keine privilegierten Geburtsrechte. Du hast eine zweite Chance bekommen, ja – aber nicht als Gleichberechtigter. Du bist eine Schachfigur, genau wie wir alle.“

Kais Fäuste zitterten, aber er blieb still.
„Tatsächlich“, sinnierte Ivon und tippte mit einem behandschuhten Finger gegen seine Maske, „ist Helxon gerade unterwegs, um andere Menschen mit … Potenzial zu finden. Er heißt sie in unseren Reihen willkommen. Rekrutiert sie. Vergrößert unsere Macht.“ Sein Grinsen wurde breiter.

„Du solltest dankbar sein, Kai. Du bist bereits auf der Gewinnerseite – der Seite, die die neue Welt regieren wird, wenn die Emergence abgeschlossen ist.“
Ivon wedelte noch einmal mit dem Schwanz, trat noch näher und beugte sich leicht vor.

„Aber wenn es kleinliche Rache ist, die dein Urteilsvermögen trübt“, sagte er mit fast flüsternder Stimme, „wenn sie dich dazu bringt, Befehle zu missachten … dann wirst du entsorgt werden. Ohne zu zögern. Keine noch so inständige Bitte wird daran etwas ändern.“

Kai holte scharf Luft, seine Flügel zuckten unwillkürlich.
„Also sei vorsichtig, junger Kai“, sagte Ivon, dessen Tonfall wieder seine übliche beunruhigende Verspieltheit annahm. „Beherrsch dich.“

Dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und ging weiter.

Kai stand einen Moment lang da und krallte seine Fingernägel in seine Handflächen. Er atmete langsam und kontrolliert, aber in seinem Kopf brodelte es vor Wut und Groll.

Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass Ivon nicht Unrecht hatte.
Seine Zeit würde kommen.

Aber bis dahin … musste er durchhalten.

….

….

Die Straßen von Sektor I waren in die harte Mittagssonne getaucht, die scharfe Schatten auf die abgenutzten Gebäude warf.

Die äußeren Ringe, die normalerweise belebt waren, wirkten seltsam gedämpft, nur gelegentlich unterbrachen entfernte Stimmen oder das Brummen von Generatoren die Stille.
Das Knistern der Funkgeräte der Unionsoffiziere erfüllte die Luft, während die Patrouille vorrückte.

Alister und sein Team bewegten sich in Formation neben den Unionsoffizieren.

Sie trugen ihre weißen und blauen Gildenuniformen, nur Alister stach mit seiner schwarz-roten Uniform etwas hervor.

Viktor und Celia, beide hochrangige Unionsoffiziere, führten die Patrouille an.

Viktors Augen suchten die Gassen ab wie eine Maschine … Er war zwar kein Roboter, aber das war die beste Beschreibung für das, was er gerade machte.

Celia hingegen war viel entspannter und drehte beim Laufen ein kleines Kampfmesser zwischen ihren Fingern.

Ein paar Schritte hinter ihnen stieß Axel einen langen Seufzer aus und schleppte seine Füße etwas hinterher.
„Müssen wir wirklich den ganzen Tag so laufen?“, murrte er und rollte mit den Schultern.

Blitz seufzte dramatisch neben ihm und streckte ihre Arme über den Kopf.

„Ja, können wir nicht einfach ein paar Schwebepatrouillen oder so etwas besorgen? Meine Füße tun mir weh.“
Viktors Blick war wie ein Messer, das er ihnen an den Kopf warf. „Ihr habt eine Pflicht zu erfüllen“, schnauzte er sie mit seiner strengen, sachlichen Stimme, für die er bekannt war.

„Ich kann nicht glauben, dass Mitglieder eines Gildenteams so faul sind.“

Axel hob die Hände in einer Geste der Kapitulation. „Mensch, schon gut, schon gut, musst dich nicht so aufregen.“
Blitz grinste. „Wenn du dich mal ein bisschen lockerer hättest, Viktor, würdest du nicht so aussehen, als würdest du die Last der Welt auf deinen Schultern tragen.“

Bevor Viktor etwas erwidern konnte, lachte Celia, drehte ihr Messer einmal und steckte es dann in die Scheide. „Nimm’s locker, Viktor. Nicht jeder ist so ein Workaholic wie du.“ Sie warf Axel und Blitz einen Blick zu. „Aber übertreibt es auch nicht, ihr beiden.“
Alister ging ein Stück voraus und hörte der Unterhaltung nur halb zu.

Seine Aufmerksamkeit galt etwas anderem – genauer gesagt Miyu, die hinter der Gruppe herging, den Kopf leicht gesenkt und die Hände an den Ärmeln fest umklammert. Ihr Blick war abwesend, ihr Blick unkonzentriert.

Alister seufzte, kaum hörbar über dem leisen Knirschen ihrer Stiefel auf dem Pflaster.

Seit jener Nacht war sie so.
Als er von seinem Date mit Cinder zurückgekommen war, hatte er Miyu in diesem Zustand vorgefunden – still, zurückgezogen, als hätte sie etwas sehr Wichtiges verloren. Zuerst hatte er versucht, sie zu fragen, was los sei, aber sie hatte kein Wort mit ihm gesprochen.

Später hatte er die Wahrheit von Mar’Garet erfahren.

Sie hatte Miyu alles erzählt.

Dass er vor diesem Leben schon mehrere Leben gelebt hatte.
Zuerst war er wütend auf Margaret gewesen. Er hatte sie zur Rede gestellt. Aber sie hatte sich entschuldigt und gesagt, dass sie nie gedacht hätte, dass er etwas vor seiner Schwester verheimlichte, und dass sie nicht erwartet hätte, dass es sie so treffen würde.

Aber das hatte es.

Und jetzt ging Miyu wie ein Schatten hinter ihnen her, ihre übliche Herzlichkeit war von etwas getrübt, das er nicht ganz fassen konnte.

Alister fuhr sich mit der Hand durch die Haare und atmete langsam aus.
Dies war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort, um sich damit zu befassen, aber er konnte es auch nicht ignorieren.

Sie hatten eine Mission, auf die sie sich konzentrieren mussten, doch er ertappte sich dabei, wie er noch einmal zu ihr zurückblickte.

Die Anspannung in seiner Brust verstärkte sich.

Was sollte er jetzt tun?

Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass er sich so verwirrt fühlte.
Alister seufzte, kaum hörbar über dem leisen Knirschen ihrer Stiefel auf dem Pflaster.

Cinder ging neben Alister her. Sie griff nach seiner Hand, ihre Finger fühlten sich warm auf seiner Haut an und spendeten ihm in diesem stillen Moment Trost.

„Es ist okay“, sagte sie leise. „Sie wird schon wieder. Gib ihr einfach Zeit.“
Alister warf ihr einen dankbaren Blick zu. „Danke, Cinder“, murmelte er, und seine Worte waren bedeutungsvoller als ein einfaches Dankeschön.

Sie lächelte, und ihr Blick zeigte einen Hauch von Wärme. „Gern geschehen“, antwortete sie.

Neben ihnen schnaubte Mar’Garet, verschränkte die Arme und beobachtete die Szene mit zusammengekniffenen Augen. „Seht euch das an“, murmelte sie.
„Eine einzige Nacht, und jetzt hast du unseren Herrn ganz für dich allein … Bist du nicht ein bisschen scheinheilig?“

Cinder grinste und drehte sich mit funkelnden Augen zu Mar’Garet um. „Ist das eine Art, mit deiner Königin zu sprechen … Mar’Garet?“
Die Worte waren scharf, aber der Tonfall war leicht, fast neckisch. Mar’Garet zischte verärgert und wandte ihr Gesicht mit einer übertriebenen Geste der Verachtung ab.

Cinder kicherte, sichtlich amüsiert über diese Reaktion, und drückte Alisters Hand etwas fester, als wolle sie sich in diesem Moment festhalten.
Plötzlich ertönte eine Stimme von oben und unterbrach das Geplänkel. „Was haben wir denn hier?“

„Ich habe immer gehört, dass Kinder schnell groß werden, aber ich habe diesen Spruch nie wirklich verstanden.“

Alle schauten instinktiv nach oben, erschrocken von der plötzlichen Unterbrechung.

Ein Mann schwebte über ihnen, umgeben von einer strahlenden goldenen Aura, die seine Gestalt beleuchtete und die Umgebung in ein fast göttliches Licht tauchte.

Talent erwacht: Draconischer Herrscher der Apokalypse

Talent erwacht: Draconischer Herrscher der Apokalypse

Score 9.1
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German

"Level aufsteigen? Drachen?"

Achtzehn. Das Alter des Erwachens. Ein wichtiger Moment, in dem jeder Mensch in den trostlosen Magastädten sein Talent freischaltet, eine einzigartige Fähigkeit, um sich in dieser von Monstern heimgesuchten apokalyptischen Welt einen Weg zu bahnen. Alister Hazenworth, ein Absolvent und aufstrebender Star der renommierten Aegis Academy, war für Großes bestimmt. Seine außergewöhnliche Athletik und seine magischen Fähigkeiten versprechen ein mächtiges Talent – eine Garantie für ein sicheres Leben und einen hohen sozialen Status. Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Während Alisters Erwachen-Zeremonie wird bekannt, dass er ein Beschwörer ist. Anstatt Bewunderung erntet er Spott. Seine einst so vielversprechende Zukunft wird düster, als seine "Freunde" ihn wegen Talenten verlassen, die sie für "nützlicher" halten. Allein gelassen, erweckt Alister ein System zum Leben. [Host gefunden, Systembindung...] [System erfolgreich gebunden.] [Glückwunsch, du hast den Status "Spieler" erreicht.] [Ding!! Glückwunsch an den Spieler zum Erwachen von "The Dragonforge" – einem Overlord-System.] [Ding!! Es wurde festgestellt, dass der Spieler einen latenten draconischen Aspekt besitzt und daher nur Drachen beschwören kann!!] [Möchte der Spieler mit seiner ersten Beschwörung fortfahren?] Alister, der beiseite geschoben und unterschätzt wurde, wird zu einer Macht, mit der man rechnen muss. Er begibt sich auf eine Reise und baut seine eigene Drachenarmee auf – eine Crew aus majestätischen Wyvern, furchterregenden Drachen und uralten Wyrm. Er überfällt die Ödlande, holt verlorene Ressourcen zurück und baut die Vorurteile gegenüber Beschwörern ab. Jeden Tag wächst seine Macht, seine Bindung zu seinen Drachen vertieft sich und seine Legende verbreitet sich wie ein Lauffeuer.

Comment

Schreibe einen Kommentar

Options

not work with dark mode
Reset