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Kapitel 139 Der zweischwänzige Gorvak

Kapitel 139 Der zweischwänzige Gorvak

Das dichte Blätterdach über ihnen schwankte leicht, als der Wind durch die Äste rauschte und Schatten über den moosigen Boden huschte. Die drei Mädels – Madison, Bella und Alice – bewegten sich stetig durch den dichten Wald, ihre Stiefel knirschten auf Laub und Ästen, während sie sich über das unebene Gelände bewegten.

Madison, die etwas hinter den anderen zurückblieb, stöhnte frustriert. „Im Ernst, wie lange noch? Das wird langsam lächerlich.“
Alice warf einen Blick über ihre Schulter, sagte aber nichts, während Bella nur mit den Augen rollte.

„Kann ich uns nicht einfach dorthin teleportieren?“, beschwerte sich Madison erneut und rieb sich ihre schmerzenden Waden.

Bella spottete, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. „Und ich dachte, du solltest eine der Stärksten von uns sein. Du kannst gegen eine Armee kämpfen, aber du schaffst nicht ein bisschen laufen?“
„Es geht nicht um Stärke, Bella. Es geht um gesunden Menschenverstand. Warum laufen wir, wenn ich uns buchstäblich teleportieren kann?“, gab Madison zurück und wedelte mit den Händen, um ihre Worte zu unterstreichen.

Bella grinste und schüttelte den Kopf. „Weil uns das Laufen daran erinnert, dass wir immer noch Menschen sind.“
Madison schnaubte. „Menschlich, von wegen. Diesen Luxus haben wir in dem Moment verloren, als wir auf dieser verdammten Insel gelandet sind.“

Die Unterhaltung verstummte für einen Moment, während sie weiter durch die Bäume gingen. Die Luft war schwer vom Geruch feuchter Erde, und die entfernten Rufe unsichtbarer Kreaturen hallten durch den Wald.

Dann, aus dem Nichts, meldete sich Alice mit leiserer Stimme als zuvor. „Was wirst du tun, wenn wir die Insel verlassen?“
Die Frage traf Madison unvorbereitet, und einen Moment lang antwortete sie nicht. Selbst Bella, die damit beschäftigt gewesen war, Madison im Zaum zu halten, spürte, wie die Frage schwer auf ihnen lastete.

Es war ja nicht so, als könnten sie einfach zu ihrem normalen Leben zurückkehren.
Madison schnalzte genervt mit der Zunge. „Warum fragst du mich das? Wir können doch nicht einfach zurück zur Schule gehen und so tun, als hätten wir keine Kräfte.“

Bella atmete langsam aus. „Das ist doch das Problem, oder?“ Sie warf Alice einen Blick zu, bevor sie fortfuhr. „Wenn die Leute auf der Erde herausfinden, was wir können, werden wir wahrscheinlich in einer staatlichen Einrichtung eingesperrt und wie Laborratten für Experimente missbraucht.“
Madison verschränkte die Arme und spottete: „Sollen sie es doch versuchen. Ich würde gerne sehen, wie ein Wissenschaftler sich an mir vergreift. Sobald er das tut, werde ich dafür sorgen, dass er es bereut.“

Bella kicherte. „Das ist nicht gerade ein narrensicherer Plan.“

„Das muss es auch nicht sein. Es ist ganz einfach. Wenn sie mich holen kommen, bringe ich sie um.“
Madisons Tonfall war lässig, aber ihre Worte hatten alles andere als eine leichte Bedeutung.

Bella schüttelte mit einem leisen Lachen den Kopf. „Du bist unmöglich.“

„Und du bist dramatisch“, gab Madison zurück, obwohl ihre Lippen leicht vor Belustigung zuckten. „Wir werden uns etwas überlegen, wenn wir dort sind. Jetzt lass uns erst mal von dieser lächerlichen Insel verschwinden.“
Alice, die seit einigen Minuten still gewesen war, blieb plötzlich stehen. Ihr Blick huschte zu den Bäumen, ihr Körper spannte sich an.

Die anderen bemerkten es sofort.

„Was ist los?“, fragte Madison mit plötzlich ernster Stimme.

Alice antwortete nicht sofort. Stattdessen lauschte sie mit zusammengekniffenen Augen. Ein leises Rascheln drang an ihre Ohren – leise, kaum wahrnehmbar, aber doch da.
Bella drehte sich in die gleiche Richtung. „Hast du das gehört?“

Alice nickte, immer noch auf das Geräusch konzentriert. „Bleibt alle wachsam.“

Ein paar angespannte Momente lang bewegte sich niemand. Der Wald um sie herum blieb still, als würde er den Atem anhalten. Dann verschwand das Geräusch genauso schnell, wie es gekommen war.

Keine Bewegung. Keine Spur von irgendetwas.
Madison atmete scharf aus. „Verdammte Tiere. Lass uns einfach gehen.“

Alice zögerte noch einen Moment, bevor sie nickte.

Danach gingen sie schweigend weiter und bewegten sich vorsichtig durch die Bäume, bis sie endlich ihr Ziel erreichten – eine scheinbar unscheinbare Lichtung tief im Wald.

In dem Moment, als sie einen Schritt vorwärts machten, überkam sie jedoch ein seltsames Gefühl.

Madison blieb stehen und blickte sich mit zusammengekniffenen Augen um. „Spürt ihr das?“
Alice nickte. „Ja … starke Raumergie.“

Bella duckte sich leicht und untersuchte den Boden. „Sieht so aus, als hättest du recht gehabt, Alice.“

Überall waren unzählige Fußabdrücke zu sehen, die tief in den Boden gedrückt waren. Die deutlichen Krallenabdrücke passten zu denen der Gorvaks, gegen die sie zuvor gekämpft hatten.

Madison seufzte und stemmte die Hände in die Hüften. „Hier hat also Zoro sein Portal geöffnet?“
Alice nickte. „Kein Zweifel.“

Aber abgesehen von den Fußspuren und der schwachen Energie, die noch in der Luft hing, sah die Gegend … leer aus. In alle Richtungen gab es nichts als Bäume und Wildnis.
Madison drehte sich um und suchte mit gerunzelter Stirn die Lichtung ab. „Ich sehe nichts.“

Plötzlich hob Bella die Hand.

Madison hatte kaum Zeit zu reagieren, bevor sie in die Luft gehoben und von Bellas telekinetischem Griff erfasst wurde.

„Hey! Was zum Teufel?“, schrie Madison und schlug überrascht um sich.

„Schau mal runter“, sagte Bella.

Madison tat es – und als sie sah, worauf sie standen, wurden ihre Augen groß.

Unter ihnen, kaum sichtbar unter den Schichten von Dreck und Moos, war eine riesige kreisförmige Anordnung.

Alice‘ Stimme war leise, aber bestimmt. „Es ist genau wie das in der Höhle. Dort, wo die Wächter uns zuerst gefangen genommen haben.“

Madison wurde bei dieser Erinnerung etwas mulmig.
Noch in der Luft, richtete Madison ihren scharfen Blick plötzlich auf eine schemenhafte Gestalt, die in der Ferne lauerte und zwischen den dicken, gewundenen Ästen kaum zu erkennen war. Ihr Atem stockte für einen Moment, als ihr Blick auf die dunkle Gestalt eines Gorvak fiel, dessen durchdringender Blick ebenfalls auf sie gerichtet war, völlig still, regungslos, fast so, als würde er sie studieren.

Im Handumdrehen war sie verschwunden.
Ein violetter Energieimpuls flackerte auf, als sie sich teleportierte, und tauchte nur wenige Meter von der Kreatur entfernt wieder auf, ihre Bewegungen nahtlos, fließend, präzise. In dem Moment, als sie landete, zog sie bereits ihren Köcher, und wie auf ihren Ruf hin materialisierte sich ein leuchtend blauer Energiepfeil zwischen ihren Fingern.

Ohne zu zögern, schoss sie den Pfeil ab.
Die Luft summte und knackte, als das Energieprojektil mit blendender Geschwindigkeit durch den Raum zwischen ihnen schoss, ein blauer Lichtstreifen, der direkt auf den Kopf der Kreatur zielte.

Aber der Gorvak – anders als die Hunderte, denen sie zuvor begegnet war – geriet nicht in Panik.

Er knurrte nicht.

Er brüllte nicht.

Er zuckte nicht einmal zusammen.
Stattdessen bewegte es sich mit einer fast beunruhigenden Ruhe.

Und es bewegte sich nicht nur – es verschwand.

Eine verschwommene Bewegung, ein unmöglicher Geschwindigkeitsschub, und plötzlich war der Gorvak weg, dem Pfeil im letzten Moment mit einer so unnatürlichen, so unmenschlichen Präzision ausgewichen, dass Madisons Augen Mühe hatten, ihn zu verfolgen.

Ihr Herz pochte.
Sie hatte gestern Hunderte, Tausende dieser Wesen bekämpft. Sie hatte Dutzende von ihnen getötet und gesehen, wie sie wie schwache Tiere unter ihrem Bogen und ihrer Klinge zu Boden fielen.

Aber keines von ihnen hatte sich so bewegt.

Bevor sie reagieren konnte, tauchte ein Schatten vor ihr auf.

Ein leises Knurren – dann ein scharfes, schneidendes Geräusch.

Madisons Instinkte schrien.

Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich zu teleportieren.
Einen Bruchteil einer Sekunde vor dem Aufprall verschwand sie aus dem Blickfeld, ihr Körper löste sich in einem Energieblitz auf, gerade als ein messerscharfer Schwanz durch die leere Stelle schnitt, an der sich noch eben ihr Hals befunden hatte.

Madison tauchte ein paar Meter entfernt wieder auf, ihre Stiefel rutschten über den feuchten Waldboden, während sie keuchend nach Luft schnappte.

Ihre Augen weiteten sich.

Zwei Schwänze.

Dieser Gorvak hatte zwei Schwänze.
Und es waren nicht irgendwelche Schwänze – sie waren glatt, scharf und glänzten so sehr, dass sie keinen Zweifel daran hatte, dass sie Fleisch, Knochen und sogar Rüstungen wie Papier durchschneiden konnten.

Ein Schweißtropfen rann ihr über die Schläfe.

Das war nicht wie bei den anderen.

Bella und Alice, die bereits die Gefahr spürten, eilten zu ihr.
Bellas Hände waren bereits erhoben, ihre Kräfte summten in der Luft, bereit, die Kreatur mit unsichtbarer Kraft zu packen und zu zerquetschen. Alice, die etwas hinter ihr stand, hatte bereits Eis um ihre Finger gesammelt, und die Luft um sie herum kühlte augenblicklich um mehrere Grad ab.

Die drei standen nun Schulter an Schulter, ihre Augen auf den zweischwänzigen Gorvak gerichtet, der nun einfach nur da stand und sie mit unheimlicher Intelligenz beobachtete.

Keiner von ihnen bewegte sich.
Der Gorvak starrte sie an.

Die Luft fühlte sich schwerer an.

Madison umklammerte ihren Bogen fester.

Was auch immer dieses Ding war – es war nicht nur ein weiterer Gorvak.

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Odyssee des Überlebens

Odyssee des Überlebens

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
(Achtung: Nicht jugendfrei – ab 18 Jahren) Ein paar Studenten machen sich auf zu einem einfachen Museumsausflug, doch ihr Flugzeug stürzt auf einer geheimnisvollen, unbekannten Insel ab. Gestrandet und verzweifelt versuchen sie, Hilfe zu rufen, doch ihre Rufe bleiben ungehört. Als aus Tagen Wochen werden, müssen sie eine erschreckende Wahrheit erkennen: Sie sind völlig allein. Aber die Insel hat ihre eigenen dunklen Absichten. Eine unheimliche, verführerische Energie durchdringt die Luft, dringt in ihr Innerstes ein und entfacht ein Feuer der Lust und Begierde, dem niemand widerstehen kann. Es geht nicht mehr nur ums Überleben, sondern um das Erwachen der ursprünglichsten, fleischlichen Triebe. Ihre Körper sehnen sich mit einer Gier, die sowohl erschreckend als auch aufregend ist, ihre Gedanken werden von einer unerbittlichen, dunklen Leidenschaft getrübt. Die Insel schenkt ihnen nicht nur Überlebensfähigkeiten, sondern auch übernatürliche Kräfte – Feuer, Eis, Telekinese, immense Stärke. Doch diese Gaben haben einen finsteren Preis. Die Insel nährt sich von ihren dunkelsten Begierden, ihren tiefsten Lüsten und verstärkt sie bis ins Monströse. Freundschaften lösen sich in etwas viel Intensiveres, viel Körperlicheres auf. Bindungen werden auf die Probe gestellt, zerbrochen und im Feuer der Lust neu geschmiedet. Die Insel flüstert ihnen Versuchungen zu und treibt sie zu Taten von unaussprechlicher Lust und Sünde. Jede Berührung, jeder Blick ist mit einer starken Mischung aus Verführung und Verderbnis durchsetzt. Hemmungen brechen zusammen, während sie mit der Entscheidung ringen, der dunklen Ekstase zu erliegen oder für das zu kämpfen, was von ihrer Menschlichkeit noch übrig ist. Hier ist der wahre Kampf nicht gegen die Natur, sondern gegen das Böse in ihnen selbst, ein Kampf um ihre Seelen inmitten der Qualen der Leidenschaft. Können sie der verführerischen Anziehungskraft dieses bösartigen Paradieses widerstehen oder werden sie von ihren eigenen dunklen Begierden verschlungen? Übermächtiger Mc Charakterentwicklung – Höhepunkt [Im ersten Band (Kapitel 1–100) ist Mc ein Held, der versucht, alle zu retten, aber er verändert sich, als sie ihn verraten, und beschützt nur noch diejenigen, die ihm jetzt wichtig sind. Der Roman "Odyssey Of Survival" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor opulyn7. Lies den Roman "Odyssey Of Survival" kostenlos online.

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