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Kapitel 111: Mobbing

Kapitel 111: Mobbing

Azalith

Eine Akademie, wo das Bildungssystem von hartem Wettbewerb geprägt ist. Hier bestimmt die Leistung den Wert jedes einzelnen Schülers, und die Leistung ist nicht nur ein Maßstab für das Lernen – sie ist ein Gewicht, das Status, Einfluss und sogar Respekt bestimmt.

In diesem Umfeld ist der akademische Druck enorm, und der harte Wettbewerb verwandelt sich schnell in etwas Dunkleres: Einschüchterung.

Ja, Mobbing.

Es bedarf keiner ausführlichen Erklärungen oder idealistischer Reden über die menschliche Natur.
Die Wahrheit ist einfach und brutal: Es gab das schon immer und wird es immer geben. Unabhängig von Zeit, Ort oder Umständen ist die Unterdrückung der Schwachen durch die Starken ein fester Bestandteil der Geschichte der Gesellschaft.

Es wäre einfach, das zu rationalisieren – zu sagen, dass es ein Spiegelbild von Unsicherheit, dem Bedürfnis nach Bestätigung oder dem System selbst ist, das Rivalität fördert. Aber letztendlich läuft alles auf eine unbestreitbare Tatsache hinaus: Menschen sind von Natur aus grausam.
Sie finden Rechtfertigungen für ihr Handeln, aber das Wesentliche bleibt dasselbe: eine chaotische Welt, in der Stärke die Regeln bestimmt und Schwäche eine Last ist, die man allein nicht tragen kann.

Und in einer Zauberschule, wo Macht und Talent alles sind, ist Grausamkeit nicht nur sozialer Natur … sie ist real, greifbar und oft tödlich.

KLATSCH!

Das scharfe Geräusch hallte von den kalten Badezimmerwänden wider, gefolgt von einem gedämpften Wimmern.
Auf dem Boden zitterte ein Junge. Dünn und zerbrechlich verriet sein schlanker Körper seine mangelnde Widerstandsfähigkeit. Seine katzenartigen Ohren drückte er tief in sein zerzaustes Haar, als wolle er verschwinden. Seine halb geschlossenen Augen verrieten nur eines:

Schwäche.

KLATSCH!

„Komm schon, steh auf, du Stück Dreck.“
Die schneidende Stimme kam von einem großen jungen Mann mit räuberischen Gesichtszügen. Aus seinem zerzausten Haar ragten Wolfsohren hervor, und ein grausames Grinsen verzog seine Lippen, als er die Hand zu einem weiteren Schlag hob.

SCHLAG!

Der Aufprall ließ den Jungen zusammenzucken, sein Körper krümmte sich noch mehr auf dem kalten Fliesenboden. Der metallische Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus, aber er wagte nicht, es auszuspucken.
„Was ist los? Schon müde?“ Davy lachte, sein Tonfall triefte vor Verachtung. Um ihn herum beobachteten drei weitere junge Männer die Szene. Nicht als neutrale Zuschauer, sondern als zufriedene Komplizen.

„Genug, Davy. Er kann nicht mehr.“ Einer der Jungs sprach endlich, aber sein bösartiges Grinsen machte deutlich, dass dies kein Mitleid war – für sie war es nur ein Spiel, und ihr Spielzeug war bereits kaputt.
So war Azalith.

Die Spannung in der Luft war dick, fast erdrückend. Der metallische Geruch von Blut vermischte sich mit der Feuchtigkeit des Badezimmers, wo die Echos der Aggression von den blassen Fliesenwänden widerhallten.

Davy grinste, seine Augen funkelten vor grausamer Belustigung. Er beobachtete den am Boden liegenden Jungen, dessen zerbrechlicher Körper auf dem kalten Boden zitterte.
„Zeigst du jetzt Gnade, Jhonatan?“ Seine Stimme triefte vor Verachtung, als er eine Augenbraue in Richtung seines Kumpels hob.

Jhonatan hob leicht die Arme in einer Geste der Gleichgültigkeit. „Gnade? Niemals. Aber … mal im Ernst, macht es dir immer noch Spaß, mit so einem Abschaum zu spielen?“ Ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen.

Davy kniff die Augen zusammen, neugierig. „Oh? Hast du etwa eine bessere Idee?“
„Oh, versteh mich nicht falsch.“ Jhonatan kniete sich neben den am Boden liegenden Jungen, packte ihn am Kragen und musterte sein verletztes Gesicht. „Ich denke nur, wir könnten ihn auf eine interessantere Weise nutzen. Vielleicht als Köder, um andere Idioten anzulocken.“

Davy lachte. „Mir gefällt, wie du denkst.“

Hinter ihnen verdrehte einer der beiden anderen Jungs die Augen. „Ihr klingt wie Kinder.“
Jhonatan verschränkte die Arme und starrte Davy und Jhonatan verächtlich an.

Davy verlor sofort sein Lächeln. Sein Kiefer presste sich zusammen und eine Ader begann an seiner Stirn zu pochen. „Was hast du gesagt, Jhonatan? Willst du auch verprügelt werden?“ Seine Stimme klang drohend, sein Körper war bereits nach vorne gebeugt, bereit, in Gewalt auszubrechen.

Jhonatan seufzte. „Du bist so dramatisch, Davy.“
„Er hat recht“, mischte sich Dominic, der Letzte der Gruppe, mit einem verschmitzten Blick ein. „Wir sollten aufhören, mit diesen Schwächlingen zu spielen, und etwas Echtes anfangen … wie eine Gang.“

Jhonatan runzelte die Stirn und zog eine kleine Schachtel aus seiner Tasche. „Jetzt willst du, dass wir in Azalith zu Kriminellen werden? Hast du den Verstand verloren, Dominic?“
Jhonatan streckte schnell die Hand aus und schnappte sich die Schachtel. „Hey, benutze das hier nicht. Jemand könnte es sehen.“

„Um Gottes willen, es ist nur eine Zigarette.“
Während die vier sich stritten, sah der Junge auf dem Boden seine Chance. Mit zitternden Gliedern begann er langsam zu kriechen, um dieser Hölle zu entkommen. Sein Atem ging stoßweise, sein ganzer Körper schmerzte bei jeder Bewegung, aber er zwang sich weiterzumachen.

Doch er kam nicht weit.

KLATSCH!

Ein gedämpfter Schrei entrang sich seinen Lippen, als sein Bein brutal unter Davys Fuß zerquetscht wurde.
Das trockene Knacken beim Aufprall deutete nicht auf Knochenbrüche hin, aber der Schmerz, der durch seinen Körper schoss, war, als wäre ihm das Bein abgerissen worden.

„AHHHH! AHHHHH!“ Der Junge wand sich und versuchte, sich zu befreien, aber Davys Gewicht erhöhte den Druck.

„Schrei, so laut du willst. Es kommt niemand.“ Davy lachte und drückte noch fester.

Die Sekunden zogen sich wie eine Ewigkeit hin, und verzweifelte Schreie hallten durch das Badezimmer.

Dann … öffnete sich die Tür.

Das Geräusch war leise, fast unhörbar. Aber die Präsenz, die darauf folgte, war unverkennbar.

Die vier Schläger verstummten sofort und drehten sich zu dem Neuankömmling um.
Er hatte dunkelrotes, fast schwarzes Haar, das über seine durchdringenden goldenen Augen fiel. Sein Gesichtsausdruck war kalt und gleichgültig, als wäre er gerade an einen Ort gekommen, der weit unter seinem Niveau lag.

Davy gefiel das gar nicht.

„Hau ab“, sagte er mit rauer Stimme, die von erzwungener Autorität geprägt war. „Wir haben zu tun, es sei denn, du willst der Nächste sein.“

Der Junge reagierte nicht. Er sah sie nicht einmal an.
Er ging einfach vorbei, ignorierte die Szene völlig, durchquerte das Badezimmer und betrat eine der Kabinen.

Die Stille, die folgte, war ohrenbetäubend.

„Der Typ hat sich mit einem Professor geprügelt“, murmelte Jhonatan, und Davy riss langsam die Augen auf, als er sich an den Kampf erinnerte, den er miterlebt hatte. War er eingeschüchtert? Natürlich nicht. Tatsächlich wollte er jetzt unbedingt diesen Schwächling verprügeln.
Das Geräusch der Toilettenspülung hallte durch den Waschraum und übertönte für einen Moment die Spannung in der Luft. Die Kabinentür schwang auf und Kael trat mit demselben kalten, gleichgültigen Gesichtsausdruck heraus, als wäre nichts dort seiner Aufmerksamkeit würdig.

Davy ballte die Fäuste, weil der Rotschopf sie einfach ignorierte, als wären sie unbedeutend. Sein verletzter Stolz flammte auf und er trat vor, die Augen vor Wut funkelnd.
„Hey! Hast du mich gerade ignoriert?“, knurrte Davy, seine Stimme triefend vor Wut.

Kael blieb stehen, drehte sich aber nicht sofort um. Seine Gedanken waren noch immer von der vorherigen Lektion benebelt, seine Geduld schwand. Im Moment brauchte er nur einen Grund, um seine Frustration loszuwerden.

Er neigte den Kopf leicht zur Seite und antwortete mit emotionsloser Stimme:

„Willst du sterben?“
Die Drohung schlug wie ein scharfer Messerhieb durch den Raum, und für einen kurzen Moment herrschte Stille.

Davy riss die Augen auf, fasste sich aber schnell wieder und grinste selbstgefällig. „Sterben? Ha! Ich werde dich windelweich prügeln, du verdammter …“

Kael war schon an ihm vorbei, bevor er seinen Satz beenden konnte.
Die Art, wie der Rothaarige ihn einfach ignorierte, als wäre er nicht einmal einer Auseinandersetzung würdig, brachte Davys Wut zum Überkochen. Doch bevor er reagieren konnte, kniete Kael bereits neben dem gestürzten Jungen.

Seine goldenen Augen funkelten einen Moment lang, während er ihn beobachtete. Der unregelmäßige Atem, die tränengefüllten Augen, der vor Schmerz zitternde Körper – ja, er war schwach, aber das war nicht seine Schuld.
„Du solltest ihm helfen. Du bist ein Mitglied der Schwertkämpfer.“

Umbras Stimme hallte leise neben ihm wider.

Kael runzelte die Stirn und antwortete gedanklich: „Wenn ich jetzt eingreife, werde ich diesen Bastard umbringen. Es ist besser, jemanden zu holen, der sich um ihn kümmert.“

„Nutze den Segen des Weltbaums“, beharrte Umbra.
Kael warf ihr einen überraschten Seitenblick zu. „Das funktioniert wirklich?“

Sie zuckte mit den Schultern, als wäre das selbstverständlich. „Du kannst den Segen doch spüren, oder? Das bedeutet, dass du die Natur kontrollieren kannst. Leite einfach deine natürliche Energie in ihn, und das war’s. Er wird geheilt sein.“
Kaels Augen leuchteten noch intensiver golden. Langsam streckte er seine Hand über den verletzten Jungen und spürte, wie sein eigenes Mana floss. Er schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte sich darauf, diese Energie zu kanalisieren.

Ein sanftes grünes Licht begann aus seinen Fingerspitzen zu strömen und hüllte den verwundeten Körper des Jungen wie ein Kokon des Lebens ein.
Das Leuchten tanzte in der Luft wie Blätter im Wind, umgab die Verletzungen, verschloss die Wunden und linderte die Schmerzen. Der Junge stieß einen zittrigen Seufzer aus, seine Muskeln entspannten sich, als die Magie wirkte.

Dann hallte ein Geräusch in Kaels Kopf wider.

[Du hast die Fertigkeit „Grundlegende Heilung (Stufe 1)“ erlernt.
Der Körper des Jungen war vollständig geheilt. Glücklicherweise konnte Kael den Zauber dank seiner Affinität zur Natur auf seinen gesamten Körper gleichzeitig anwenden.

„Steh auf und geh zur Krankenstation. Bitte jemanden von den Schwertkämpfern, hierher zu kommen und nach diesen Jungs zu sehen“, befahl Kael. Der Junge nickte schnell und schaffte es zu fliehen.
„Hey, du kleiner Scheißer, was machst du da?“, bellte Davy, aber in Sekundenbruchteilen erstarrte sein ganzer Körper, als Kaels schwacher Morddrang explodierte.

Warum hatte er sich vorher nicht wie ein Mitglied der Schwertkämpfer verhalten? Weil er keine Uniform trug. Nach der Präsentation am Vortag hatte er „dienstfrei“ gehabt. Sein erster offizieller Diensttag war für die folgende Woche geplant …
Aber … „Scheint, als hättet ihr die Ankündigung von gestern verpasst“, sagte Kael, während seine Uniform komplett schwarz und goldfarben wurde.

Die Schattenmanipulation war aktiviert und versiegelte die Badezimmertür vollständig. „Nun, mit der mir übertragenen Befugnis … werde ich mein Recht ausüben, Abschaum wie euch zu bestrafen.“

Kaels goldene Augen glänzten und seine mörderische Aura erfüllte den gesamten Raum.

Oberster Jäger schöner Seelen

Oberster Jäger schöner Seelen

Score 8.9
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Nach einem harten Leben wird Kael in eine magische Welt zurückgebracht und bekommt eine coole Fähigkeit: Er kann die Seelen derer stehlen, die er tötet, und, was noch krasser ist, die Seelen der schönsten und sinnlichsten Frauen der Welt sammeln. Auf seiner Jagd verwandelt er seinen Körper von einem schwachen zu einem unbesiegbaren und baut sich einen Harem aus atemberaubenden Seelen auf.  

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