„Am Ende hat ihre Familie eine Ehe für sie arrangiert … also hat sie sich entschieden, sich das Leben zu nehmen.“
Niemand hätte so ein Ende erwartet.
Brown hatte gedacht, dass er endlich alle Hindernisse überwunden hatte, dass er und Jina endlich zusammen sein könnten …
Aber was ihn erwartete, war diese niederschmetternde Nachricht.
„… Ich war zu spät“,
murmelte Brown.
„All die Jahre habe ich mir ein anderes Ende gewünscht.
Wenn wir damals vielleicht zusammen gestorben wären …
Oder wenn mein Vater es geschafft hätte, unsere Feinde aufzuhalten …
Dann hätten Jina und ich glücklich sein können – zusammen.“
„Aber es gibt keine zweite Chance.“
Für Brown war in diesem Moment alles erstarrt.
Selbst in seinen Träumen erlebte er diese Szene immer wieder.
Mit einem Seufzer sagte Brown:
„Ehrlich gesagt … sollte ich dir danken.
Von all den unzähligen Träumen, die ich hatte …
war dies das Ende, das ich mir am meisten gewünscht habe.“
Auch wenn es nur eine Illusion war –
für Brown war sie kostbar.
In diesem Moment verstand Daniel besser, was Alice ihm über den Kurs der Traumheiler erzählt hatte.
Das war also die Aufgabe eines Traumheilers.
Sie benutzten Träume, um Schmerzen umzuschreiben.
War das …
Ninas Methode, um die Dunkelheit aus den Herzen der Menschen zu löschen?
Brown sah sie an, seine Stimme ruhig, aber eindringlich:
„Ich weiß zu schätzen, was ihr getan habt.
Ihr habt mir ein Happy End geschenkt – auch wenn es nur in meinen Träumen war.“
„Aber trotzdem … Ihr habt eure Grenzen überschritten!“
In diesem Moment entfesselte Brown als Herrscher der Domäne eine überwältigende Aura.
Alice geriet sofort in Panik.
„Domänenherr, Sir! Ich wurde dazu gezwungen!
Ich … Ich bin nicht absichtlich in deinen Traum eingedrungen!
Wenn er mich nicht bedroht hätte, wäre ich niemals hierher gekommen!“
Alice spürte die pure Angst vor Browns Präsenz und ergab sich sofort.
Schließlich war das nicht ihre Schuld!
Das war alles Daniels Werk!
Alice sah Daniel voller Frustration an.
Ursprünglich wollte sie nur ein paar Infos über ihre Konkurrenten sammeln.
Vielleicht eine Möglichkeit finden, ihre Traumkraft zu steigern.
Aber seit sie Daniel getroffen hatte, war nichts Gutes passiert.
Und jetzt stand sie dem Zorn eines Domänenlords gegenüber.
Sie versuchte verzweifelt, sich von der Verantwortung zu distanzieren.
Brown warf einen Blick auf Alices verwirrten Gesichtsausdruck.
Aus dem Traum heraus konnte er erkennen, dass Alice die Wahrheit sagte.
Sie war dazu gezwungen worden.
Das bedeutete, dass der wahre Schuldige –
Daniel war.
Browns Blick heftete sich auf Daniel.
„Du bist in meinen Traum eingedrungen …
Jetzt musst du den Preis dafür bezahlen!“
„Selbst wenn du zu den Magiern gehörst, die an der Prüfung teilnehmen …“
Brown streckte die Hand nach Daniel aus.
Seine überwältigende Domänenkraft stieg an –
sogar Alice, die neben ihm stand, zitterte vor Angst.
Das war also …
Die wahre Kraft eines Herrscher der Domäne?!
Furchterregend!
Gut, dass sie sich sofort ergeben hatte, sonst …
Huch.
Alice musste unwillkürlich daran denken, wie viel Druck Daniel gerade ausgesetzt war.
Browns Angriff war so mächtig, dass er den gesamten Traum erschütterte.
Das war seine wahre Stärke –
ein hoher Gott-Rang!
Doch in dem Moment, als Brown zuschlug –
passierte nichts.
Er konnte Daniel nicht nur nicht packen –
es war, als hätte sein Angriff überhaupt keine Wirkung gehabt.
Daniel stand immer noch da.
Unbeeindruckt.
Diese Szene ließ Brown die Augenbrauen zusammenziehen.
Selbst in einem Traum hätte er jemanden, der noch nicht einmal ein göttlicher Magier war, nicht fangen dürfen.
„…Brown, Herrscher“, sagte Daniel ruhig.
„Ich habe nichts Unrechtes getan.
Ich habe dir sogar geholfen, ein wenig Frieden zu finden.
Da musst du doch nicht gleich Gewalt anwenden, oder?“
Browns Augen verengten sich.
„…Stärke regiert alles.
Die Würde eines starken Mannes darf niemals verletzt werden.“
Er griff erneut an –
Aber wieder –
Nichts.
Es war, als ob all seine Kräfte gegen Daniel völlig wirkungslos waren.
„Du hast recht“, sagte Daniel mit immer noch ruhiger Stimme.
„Die Starken sollten respektiert werden …“
„Aber vielleicht … irrst du dich, wer der wirklich ‚Starke‘ ist.“
In dem Moment, als Daniel zu Ende gesprochen hatte,
strömte eine gewaltige Welle der Kraft der Träume in seinen Körper.
Seine Aura stieg an –
sie wurde immer stärker –
bis sie das Niveau eines Gott-Souveräns erreichte.
Eine göttliche Kraft strahlte von Daniel aus, neutralisierte Browns Angriff sofort –
und hüllte die gesamte Traumlandschaft ein.
In diesem Moment –
weiteten sich Browns Augen vor Schock.
Ein Gott-Souverän?!
Unmöglich!
Brown hatte schon mal von der Klasse der Traumheiler gehört.
Er wusste, dass sie in Träumen stärker waren als in der Realität –
aber das hier?!
Das war jenseits aller Vernunft.
Normalerweise konnte ein Traumheiler seine reale Stärke in einem Traum höchstens um zwei Stufen übertreffen.
Und je stärker jemand war, desto geringer war der Traumschub.
Aber Daniels Präsenz war die eines Gott-Souveräns!
Das bedeutete, dass er in Wirklichkeit …
mindestens ein Gott-Lord war?!
Seit wann hatte die Blaue Jade-Gilde jemanden wie ihn?
Und wie war so jemand in der Ancient Abode Domain aufgetaucht, ohne dass er davon wusste?
Brown war plötzlich in Gedanken versunken.
Warum war dieser Mann hier?
Was war sein Ziel?
Würde das Ärger für die Blaue Jade-Gilde bedeuten?
„… Ein Traumheiler?“
Browns Blick wanderte zu Alice.
„In welcher Beziehung stehst du zu ihm?“
Alice hatte eindeutig die Eigenschaften einer Traumheilerin.
Aber Daniel …
Er schien in keine bekannte Kategorie zu passen.
„Er ist mein Lehrer“, sagte Daniel, bevor Alice etwas sagen konnte.
„Ich leite sie vorläufig an.“
Brown schwieg einen Moment lang.
Dann fragte er:
„… Was möchtest du wissen?“
„Wenn es in meinem Wissen liegt, werde ich antworten.“
Brown nickte.
Da Daniel nicht in der Realität erschienen war, sondern in seinen Traum eingetreten war,
und ihm sogar geholfen hatte, einen Abschluss zu finden …
war dies ein Zeichen des guten Willens.
Zum Glück hatte Brown nicht mit voller Kraft angegriffen.
Denn wenn Daniel wirklich ein Gott-Lord war –
dann war Brown ihm überhaupt nicht gewachsen.
Daniel fragte:
„Du bist schon lange für die Ancient Abode Domain zuständig?“
„Ja, seit über zehn Jahren.“
Daniel nickte.
Dann stellte er die Frage, die ihm am wichtigsten war:
„Weißt du etwas über die Schwertnarbe?“
Brown runzelte die Stirn.
„… Welche Schwertnarbe?“
Daniel hob eine Hand –
Er zeichnete einen einzigen Strich in die Luft.
Die Kraft der Träume verdichtete sich um seine Fingerspitze –
vor ihnen materialisierte sich ein massiver blauer Stein.
In den Stein war eine tiefe Schwertnarbe eingraviert, die eine schwache Aura der Zerstörung ausstrahlte.
„Das“, sagte Daniel.
Brown warf einen Blick darauf und erkannte es sofort.
„Oh, das? Das hat ein schwertbegeisterter Ältester der Blue Jade Guild gemacht.
Sie verteilen ihn an niedrigrangige Fraktionen als Teil des Erleuchtungswettbewerbs.
Wir haben sogar Kopien davon in der Gilde, damit Schwertkämpfer ihn studieren können.“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Ich meine nicht diese spezielle Schnitzerei.
Ich möchte die wahre Herkunft der Schwertnarbe wissen.
Wer hat sie hinterlassen?“
Die ursprüngliche Schwertnarbe stammte von Rose.
Daniel musste wissen, wo sie gewesen war, als sie mit dem Schwert zugeschlagen hatte.
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Aber Brown schüttelte den Kopf.
„Die ursprüngliche Quelle … Ich weiß es nicht.
Aber ich habe Gerüchte gehört, dass sie aus dem Heiligtum stammt.“
„Wenn jemand die Schwertnarbe vollständig versteht …
kann er eine unglaublich furchterregende Macht der Herrschaft erlangen.“
„Aber ich habe mich nie für Schwerter interessiert, also habe ich mich nie damit beschäftigt.“
Daniel runzelte die Stirn.
Brown hatte also nicht die Informationen, die er brauchte.
Dann fragte Daniel:
„Du hast von einem Heiligtum gesprochen …
Welches?“
Brown antwortete:
„Das Heiligtum des Weißen Lotus.
Es steht in enger Verbindung zur Gilde des Blauen Jade.
Ohne das Heiligtum des Weißen Lotus …
würde die Gilde des Blauen Jade gar nicht existieren.“
„… Viele Dinge haben dort ihren Ursprung.“
Nicht Crossbridge?
Als Daniel das hörte, verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck.