Mit einem einzigen Schlag vernichtete Daniel den ganzen Schwarm der Teufel des Chaos.
Die Kluft verstummte.
Die Geräusche der Teufel des Chaos waren komplett verschwunden.
Daniel schaute nach unten und spürte eine seltsame Aura, die sich völlig von der der Teufel des Chaos unterschied.
In diesem Moment kam ihm ein Gedanke.
Zuvor hatte der Gottkaiser davon gesprochen, die Kirche der Ursprünge im Spiegel des Schicksals zu versiegeln, der dann unter dem Sonnen- und Mondgottreich platziert wurde.
Dieser Spalt …
Und die mächtigen Chaos-Teufel, die aus ihm hervorkamen …
Jetzt ergab alles einen Sinn.
Dies war der Ort, an dem der Gottkaiser die Kirche der Ursprünge versiegelt hatte.
Sonst hätte es keine Erklärung dafür gegeben, warum hier so viele Teufel des Chaos aufgetaucht waren.
Mit anderen Worten …
Unter ihm lag der Spiegel des Schicksals und mit ihm der Gottkaiser selbst.
Daniel dachte an den Mann, der sich geopfert hatte, um die Kirche der Ursprünge für Millionen von Jahren zu versiegeln.
Entschlossen stieg Daniel weiter hinab.
Nach einem langen Abstieg bemerkte er endlich eine isolierte Mini-Welt unter sich.
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Daniel holte tief Luft und trat ein.
Er hatte keine Ahnung, ob der Mann nach all den Jahren noch da war.
Würde er noch derselbe heldenhafte Mann sein, den Daniel einst im Pavillon getroffen hatte?
Als er die Mini-Welt betrat, veränderte sich alles.
Der erste Eindruck, den Daniel hatte, war, wie sauber es hier war.
Ja, sauber.
Es gab keine Teufel des Chaos und keine unheimliche Aura – nur einen makellosen, unabhängigen Raum.
Unter seinen Füßen lag eine riesige Anordnung von Scheiben.
Die Scheiben waren mit unzähligen magischen Anordnungen graviert, als wären sie dafür gemacht, vollständig damit gefüllt zu werden.
Eine mächtige Kraft des Schicksals ging von den Scheiben aus.
Könnte diese Anordnung von Scheiben der wahre Körper des Spiegels des Schicksals sein?
Daniel untersuchte die Array-Scheibe genau und bemerkte einen Riss in ihrer Mitte, ähnlich dem Riss im Sonnen- und Mondgottreich.
Eine unheimliche Aura drang aus dem Riss, eine Aura, die mit der Essenz des Gottreichs kollidierte.
Natürlich war die Atmosphäre in dieser von Chaos umhüllten Miniwelt nicht so störend.
Daniel näherte sich vorsichtig dem Riss, um zu entdecken, was sich darin befand.
Gleichzeitig blieb er in höchster Alarmbereitschaft.
Schließlich war dies der Spiegel des Schicksals – der Ort, an dem die Kirche der Ursprünge versiegelt worden war.
Während er sich bewegte, bemerkte Daniel etwas Seltsames an den magischen Anordnungen auf dem Boden.
Ja, irgendetwas stimmte hier nicht.
Die Anordnungen waren zwar kompliziert, schienen aber einer seltsamen Ordnung zu folgen.
Daniel blieb stehen und beobachtete stattdessen aufmerksam die Anordnungen um ihn herum.
Er dehnte seine Geisteskraft aus, um den gesamten Spiegel des Schicksals zu umhüllen.
In diesem Moment erweiterte sich seine Perspektive.
Endlich wurde ihm klar, warum die Anordnung der Symbole so seltsam wirkte.
Das seltsame Gefühl kam von der ungeordneten Anordnung der magischen Symbole.
Sie schienen willkürlich eingraviert zu sein, hier und da verstreut, ohne erkennbares Muster.
Aber für etwas so Bedeutendes wie den Spiegel des Schicksals …
Wie konnte es so nachlässig gestaltet sein?
Als Daniels Geisteskraft die gesamte Anordnung bedeckte, verstand er die Wahrheit.
Die magischen Anordnungen waren nicht zufällig platziert – sie dienten einem anderen Zweck.
Die scheinbar durcheinandergewürfelten Anordnungen bildeten Worte, die der Gottkaiser hinterlassen hatte.
Jeder Satz von Arrays wurde zu einer Nachricht zusammengefügt.
„Ich hätte dir mehr hinterlassen sollen. Wenn die Apokalypse kommt, werde ich die Aura des Auserwählten einfangen. Damit kannst du dich der Apokalypse stellen.“
Ein Teil der Nachricht war durch den Riss verdeckt, aber Daniel konnte das meiste verstehen.
Es war eine Nachricht, die der Gottkaiser vor Millionen von Jahren im Spiegel des Schicksals hinterlassen hatte, zusammen mit einem Mechanismus, um die Aura des Auserwählten zu erkennen.
Die Idee war, diese Informationen an Daniel weiterzuleiten, um dem Reich der Götter möglicherweise zu helfen, die Apokalypse zu überleben.
Das war wahrscheinlich etwas, worüber der Gottkaiser nach ihrem Gespräch nachgedacht hatte.
Da er Daniel nicht auf andere Weise benachrichtigen konnte, hatte er sich diese Methode ausgedacht.
Der Gottkaiser befürchtete, dass jede Nachricht, die im Spiegel des Schicksals hinterlassen wurde, von der Kirche der Ursprünge manipuliert werden könnte, wie es schon mal passiert war.
Um sicherzugehen, dass die richtigen Infos Daniel erreichten, schuf er diese riesige Anordnung von Scheiben und verschlüsselte die Nachricht darin.
Als Daniel das sah, konnte er sich fast vorstellen, wie sehr sich der Gottkaiser vor Millionen von Jahren bemüht hatte, diese wichtigen Anweisungen zu hinterlassen.
Daniel folgte den Anweisungen und fand das Objekt, das der Gottkaiser für ihn hinterlassen hatte.
Er aktivierte das magische Array wie angewiesen, woraufhin eine leuchtende Kugel erschien, die langsam nach oben schwebte.
Daniel untersuchte die Kugel mit seinen Gedanken.
Sie war mit zahlreichen magischen Arrays beschriftet.
Nachdem er die Arrays gebrochen hatte, wurde der Inhalt der Kugel sichtbar.
Doch zu Daniels Überraschung …
war nichts darin.
Ja, nichts.
Die Kugel war leer.
Diese Entdeckung enttäuschte Daniel.
Vielleicht hatte der Gottkaiser versagt.
Er hatte es zwar geschafft, diese Nachricht zu hinterlassen, aber er hatte die Aura des Auserwählten nicht eingefangen.
Wenn das wahr war …
Dann konnte die Apokalypse, die dem Reich der Götter bevorstand, unter normalen Umständen nicht sicher überwunden werden.
Daniel dachte über diese Möglichkeit nach, doch dann kam ihm ein anderer Gedanke.
Wenn der Gottkaiser solche Anstrengungen unternommen hatte, um diese Nachricht über Jahrtausende hinweg zu übermitteln, musste er zuversichtlich gewesen sein, dass sie erreicht werden konnte.
Sonst …
hätte er nicht so viel Mühe in die Herstellung der Anordnungsscheibe und ihrer magischen Anordnungen gesteckt.
Entschlossen begann Daniel, die leuchtende Kugel genauer zu untersuchen.
Plötzlich trat er zurück und schlug mit der Faust zu.
Der Schlag zerschmetterte die Kugel und ließ die gesamte Miniaturwelt erzittern.
Die Bruchstücke der Kugel verstreuten sich über die Anordnungsscheibe darunter.
Im nächsten Moment verwandelte sich die Array-Scheibe in eine glatte, reflektierende Oberfläche.
Daniel konnte sein eigenes Spiegelbild auf dem riesigen Spiegel sehen.
Dies war der wahre Spiegel des Schicksals.
In der Mitte des Spiegels blieb der Riss zurück.
„Zeig dich!“, forderte Daniel und sah sich um.
Als seine Stimme hallte, erschien eine blutrote Pupille im Spiegel des Schicksals.
Eine verschwommene Gestalt begann sich im Spiegelbild abzuzeichnen.
„Hast du auch an der Schöpfung des Gottkaisers herumgepfuscht?“, fragte Daniel die Gestalt.
Da er in der leuchtenden Kugel nichts Brauchbares finden konnte, vermutete Daniel, dass es doch keinen Auserwählten gab.
Allerdings wurde ihm noch etwas anderes klar: Der Gottkaiser hätte nicht ohne Grund so aufwendige Maßnahmen ergriffen.
Die einzige Erklärung war, dass etwas, das im Spiegel des Schicksals versiegelt war, eingegriffen hatte.
Vielleicht war die Aura von der Kirche der Ursprünge entwendet worden.
Ohne zu zögern zerschlug Daniel die Kugel.
Da dieser Ort im Grunde das Reich des Feindes war, wer wusste schon, welche Fallen oder Tricks darin versteckt waren?
Nachdem Daniel die Kugel zerstört hatte, schien die Gestalt im Spiegel jede Versteckspielchen aufzugeben und zeigte sich in ihrer ganzen Gestalt.