Als er Alans Stabschwert fest umklammerte, blitzte ein spöttischer Ausdruck in den Augen des Verwalters auf.
Nur ein einfacher Tier-Eisen-Magier, der es wagte, ihn herauszufordern – wie dreist!
Doch bevor er diesen Gedanken zu Ende denken konnte, ließ Alan unerwartet das Schwert los und versetzte ihm einen kräftigen Schlag.
Der Schlag, schwer und donnernd, traf den Verwalter völlig überraschend direkt an der Augenhöhle. Der Schmerz durchzuckte ihn und ließ ihn zurücktaumeln.
Als Alan sah, dass sein Angriff erfolgreich war, leuchteten seine Augen hell wie zwei Laternen, als würde das Licht seiner Seele aus ihnen strahlen.
Während der Verwalter von dem Schlag taumelte und versuchte, wieder Halt zu finden, merkte er, dass seine Beine nachgaben.
Der Boden unter ihm hatte sich in einen dunklen Sumpf verwandelt, der ihn hinunterzog.
Ein nebliger Dunst breitete sich aus und verwirrte seine Sinne.
Ein Magier!?
Die Erkenntnis traf den Steward hart.
Kein Wunder, dass Alan seinen Stab so bereitwillig aufgegeben hatte; er war im Herzen ein Magier, der das Schwert nur als Ablenkung benutzte.
Gerade als er dies verarbeitete, stieg eine Welle von Mordlust in ihm auf.
Ein junger Magier hatte unbegrenztes Potenzial, und wenn er ein Feind war, musste er um jeden Preis ausgeschaltet werden – das wusste jeder.
Doch als seine mörderischen Gedanken aufkamen, entzündeten sich um ihn herum sengende Flammen, die sich im stürmischen Wind schnell ausbreiteten.
Das Feuer berührte den dicken Staub auf dem Boden und löste eine explosive Stichflamme aus, die himmelhoch aufloderte und den Verwalter in ein Flammenmeer hüllte.
Alan lehnte sich schwer atmend auf seinen Stab und sah zu, wie der Verwalter vom lodernden Feuer verschlungen wurde.
Dank der Anleitung der schwarz gekleideten Frau hatte er kürzlich mit der Kombination von Elementen experimentiert.
Jetzt nutzte er den Wind, um die Flammen anzufachen, und verließ sich auf den dichten Staub aus Erdelementen, um eine kleine Staubexplosion zu erzeugen, die Bäume in Kohle verwandeln konnte – seine bisher mächtigste Fähigkeit.
Unter Alans Blick war der Verwalter, der unvorbereitet war und in eine Verteidigungsposition gedrängt worden war, nun schwarz verkohlt.
Risse breiteten sich über seine Erdhülle aus, während schwarzer Rauch aus seinem Körper aufstieg.
Doch selbst durch die verkohlte Hülle strahlte eine kräftige Lebenskraft.
Bumm!
Mit einem lauten Knacken zerbrach die Erde um den Steward herum und gab den Blick auf seine verbrannte und verätzte Haut frei, die mit walnussgroßen roten Blasen übersät war.
Obwohl er gerade noch rechtzeitig Erdelemente beschworen hatte, um sich zu verteidigen, waren die Verbrennungen so schwer, dass der Schmerz ihn fast in den Wahnsinn trieb.
Die Luft auf seiner rohen, verbrannten Haut verstärkte die brennenden Schmerzen, und er konnte nicht anders als zu schreien. Mit blutunterlaufenen Augen starrte er Alan an und lachte wie ein Verrückter.
„Ich hab jeden Tag mit gerissenen alten Bastarden zu tun, aber du hast mich überlistet, Junge!“
„Du hast alle deine Tricks schon verbraucht, oder? Jetzt bin ich dran!“
Mit diesen Worten stürmte er wie ein wilder Stier auf Alan zu, wobei Staubwolken um ihn herum aufwirbelten.
Mit alarmierender Geschwindigkeit schloss er die Lücke.
Alan wusste, dass Erdmagier für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt waren, aber er hatte nicht erwartet, dass der Verwalter so zäh sein würde.
Seine Sicht verschwamm vor Erschöpfung, aber er umklammerte sein Stabschwert fester und holte aus.
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Die mit Erde bedeckten Arme des Verwalters blockierten den Schlag wie stabile Hörner.
Funken stoben, als Alan durch die Luft geschleudert wurde und blutend auf den Boden aufschlug.
Der Kräfteunterschied war unbestreitbar – der Verwalter, ein Magier der Stufe Gold, hatte einen überwältigenden Vorteil.
Nachdem er einen so schweren Schlag versetzt hatte, machte sich der Verwalter bereit, seinen Angriff fortzusetzen.
Aber plötzlich flog etwas aus dem Wagen und kam direkt auf ihn zu.
Aus Alans früheren Tricks gelernt, ballte er die Faust und schlug mitten in der Luft zu, doch zu spät erkannte er, dass es sich um eine Flasche mit einer Flüssigkeit handelte.
Als sie zerbrach, verdampfte die schwarze Flüssigkeit zu einem ätzenden Nebel, der ihn einhüllte.
Der giftige Dampf zerfraß sowohl die Erd-Rüstung auf seiner Haut als auch sein freiliegendes Fleisch, sodass Rauch aufstieg und ein stechender Geruch in die Nase stieg.
Seine bereits verbrannte Haut fühlte sich nun an, als würde sie abgezogen, und darunter kamen rote Muskeln und weiße Knochen zum Vorschein.
Als Alan die Szene beobachtete, war ihm sofort klar, dass Isabella ein starkes Gift verwendet hatte.
Sie hatte ein natürliches Talent für Tränke und experimentierte häufig mit ungewöhnlichen Mixturen.
Der halbwegs gute Goldmagier hatte sie wieder unterschätzt und eine zweite schwere Verletzung davongetragen.
Als Alan den Moment der Schwäche des Verwalters sah, machte er sich bereit zum Schlag.
Doch bevor er handeln konnte, fixierte der Verwalter, der vor Schmerzen fast wahnsinnig wurde, seinen Blick auf die Kutsche und stürzte sich nach vorne.
„Verdammt!“
Als skrupelloser Bandit hatte der Verwalter nicht damit gerechnet, hier so viel einzustecken.
Das Gift, das durch seinen Körper strömte, verursachte ihm unvorstellbare Qualen, und er brauchte sofort das Gegengift.
Mit alarmierender Geschwindigkeit zerschmetterte der Verwalter die Kutsche mit einem Schlag. Er packte Isabella an der Kehle, seine Augen traten vor Wut hervor.
„Wo ist das Gegengift?“
Isabellas Gesicht wurde vor Angst blass, sie war sprachlos angesichts dieses schrecklichen Anblicks.
Als sie nicht antwortete, verstärkte der Verwalter seinen Griff, ihre Haut verfärbte sich lila, während ihre Atmung langsamer wurde.
Ihre Augen rollten nach hinten, als sie das Bewusstsein verlor.
„Lass meine Schwester los!“
Alan stürmte wie von Sinnen vorwärts, sein Stabschwert loderte vor Mana.
Er führte einen brillanten Hieb aus, dessen Klinge so intensiv leuchtete, dass sie Eisen und Stein zu durchbohren schien.
Der Verwalter, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war, zog Isabella vor sich als menschlichen Schutzschild, während Erdelemente um ihn herumwirbelten und ihn wie einen kleinen Riesen aussehen ließen.
Sein bösartiges Grinsen verriet seine Absicht, den Geschwistern dasselbe Leid zuzufügen, das er erlitten hatte.
Doch gerade als Alans Schwertlicht Isabella erreichte, teilte es sich in fünf reinweiße Strahlen, die drei kleinere, unterarmlange Schwerter bildeten, die sich spiralförmig um den Verwalter drehten und ihn trafen.
Kling!
Die drei Lichtschwerter trafen den Verwalter, lähmten ihn vorübergehend und warfen ihn zurück, sodass er Isabella losließ, die zu fallen begann.
Alan stürzte sich nach vorne und fing seine Schwester in der Luft auf.
Als er die dunklen Blutergüsse an ihrem Hals sah, überkam ihn eine Welle mörderischer Absicht.
Die drei Lichtschwerter, die in der Erdelementhülle des Verwalters steckten, teilten sich erneut und bildeten insgesamt sechs Schwerter.
Mit jeder Zunahme der Anzahl der Schwerter wuchs die Kraft des Lichtschwertzaubers erheblich.
Das war eine einzigartige, sichtbare Zauberkunst, die die schwarz gekleidete Frau Alan beigebracht hatte, bei der die Stärke jeder Klinge mit ihrer Anzahl zunahm.
In seinem Duell mit William hatte Alan gerade mal ein Lichtschwert formen können.
Der Kampf mit Alice und die Anleitung der schwarz gekleideten Frau hatten ihn auf drei gebracht.
Jetzt, wo er seine Schwester verletzt sah, erreichten Alans Wut und sein Mordgelüst solche Höhen, dass seine Seele brodelte.
Sechs Lichtschwerter hatten weitaus mehr Kraft als drei, und die zuvor undurchdringlichen Erdelemente um den Verwalter waren nun von sechs blutigen Schnitten durchzogen.